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AutorenbildPeter van der Gugten

2024 06 Nizza - Vaduz GR5 1.Teil

Aktualisiert: 7. Nov.


Alles ist vorbereitet. Die Pferde beschlagen mit Duplos grün und die Ausrüstung gepackt. Morgen am 31.5. geht es los per Auto und Hänger. Wir sind 6 Wochen unterwegs für ca 1200 km und 66000 hm. Start ist etwas nördlich von Nizza, am Fusse der französischen Alpen. Wir das sind Arkan und Mansu sowie 4 Freunde, 3 davon mit ihren eigenen Pferden jeweils für 2 Wochen.

Wir folgen der GR5 Richtung Genfersee und Mont Blanc als erste Etappe. Die 2. beginnt nördlich des Aosta Tales, wir reiten quer durch die Grayischen Alpen nach Osten, bis auf die Höhe des Tessins. Dort beginnt dann die letzte Etappe mit dem Ziel irgendwo in der Nähe von Lichtenstein am 16. Juli anzukommen.


31.5.

Um 2 Uhr morgens ging es los. Wir verluden Arkan, der partout nur rechts einsteigen wollte und fuhren nach Neerach, wo wir Angela und ihren Shagan einluden. Von dort fuhren wir nach Erstfeld, wo wir das Zaunzeugs für die Via Sbrinz deponierten. Durch die Gotthard Röhre nach Mailand und weiter nach Ventimillia, wo wir vor 17 Jahren die Grande Traversate Delle Alpi starteten. Auf der Autobahn weiter nach Nizza und dann dem Berg hinauf nach Aspermont, wo wir die Pferde nächtigen lassen können. Nach 7 Stunden ruhiger Fahrt kamen wir an und luden unsere Araber aus und liessen sie auf dem Sandplatz wälzen. Sie waren völlig trocken und entspannt, freuten sich jedoch sichtlich über das genussvolle wälzen im weichen Sand. Wir sattelten auf zur Probe, richteten noch ein Paar Details an Angela's Sattel und brachten dann die beiden auf ihre Koppel im Wald. Unsere Fahrerin musste nochmal zurück, da mir ein Paar Riemen fehlten. Wir bekamen Bier und eine luftige Hütte zum Nächtigen und holten unser Gepäck, um das Nachtlager zu beziehen.


AngelaAnkunft in Nizza nach reibungsloser Fahrt. Nur die Gurten für die Mantelrolle wären beinahe wieder mit Christine nach Schleitheim zurückgefahren. Die Pferde geniessen das schöne Domaine de Massac – wälzen auf dem Longierplatz, grasen im besten Padock. Noch ein paar Conchos umschrauben, um auch Shagans Satteltaschen richtig festschnallen zu können. Znacht gibts aus dem Pizzaautomaten. What?! Sofern wir nicht vorher eingeschlafen sind. Es ist 17.30 und wir sind seit 2.00 Uhr unterwegs. Bonne nuit!




2014 06 01 Nizza Vaduz

Wir führen die Pferde den Fahrweg die Fahrstrasse hoch. Es ist noch kühl und nach 30 min erreichen wir die Hauptstrasse nach Aspermont. Wir steigen auf und reiten die Teerstrasse hoch, nur wenige Autos sind auf der engen Strasse so früh am Morgen. Wir erreichen den Dorfplatz des Ortes und finden ein offenes Kaffee. 2. Frühstück gefällig.

Die Pferde stehen auf der anderen Strassenseite und werden fotografiert. Alle hier sitzen in Jacken an den Kaffeetischen im Freien und einer meint ich müsste doch frieren mit nur kurzärmeligem Hemd.

Wir trinken unseren Kaffee und reiten weiter durch das Dorf hinauf bis wir auf den Wegweiser GR5 stossen. Wir folgen diesem auf einer Schotterpiste reitend bis der Pfad wieder in den Berg hinauf abbiegt. Kurz davor ist ein Aussichtspunkt, von dem wir nochmals ein Blick zurück aufs Meer werfen können. Der Pfad ist steil und anspruchsvoll, so dass wir die Pferde führen. Wir klettern einige hundert Höhenmeter hinauf und kommen auf eine Teerstrasse. Eine Treppe führt auf der anderen Seite weiter und als ich diese hochgehe bleibt Arkan unten stehen und will partout nicht hinauf. Er ist wohl der Meinung, dass die Strasse zum gleichen Ziel führt und bequemer ist. Und obgleich er recht hat, entscheiden wir die Treppe hinauf zu wollen und da er nicht will, geht Shagan voran. Jetzt folgt auch Arkan und wir übernehmen wieder die Führung, da der Pfad recht anspruchsvoll wird. An einer Engstelle im Fels muss ich auf Arkans Fähigkeiten vertrauen und als Shagan zur gleichen Klippe kommt, rutscht er ab und landet ein paar m weiter unten im Gebüsch. Angela klettert runter und führt ihn schräg aufsteigend wieder auf den Pfad. Wir klettern hoch, Arkan voran, ich lass mich wie gewohnt am Schweif hochziehen und Shagan folgt mir mit Angela hintendran. Oben stossen wir auf eine Schotterpiste die uns zum Pass Travaill hochführt. Hier machen wir Pause und treffen auf die ersten Fahrradfahrer.

Ein steiler Pfad weist uns den Weg auf der Hoehe von Levan den Berg hinunter und wir kommen an einem wassergefüllten Pool vorbei. Dort machen wir kurz Pause und lassen die Pferde grasen. Weiter unten kommen wir zu einem Bauernhof. Ein creme farbener Hengst wiehert uns zu und die Besitzerin kommt herbeigeeilt. Aber auch sie hat nichts zu trinken für uns und auch die Schaffarm, an der wir vorbeikommen nicht. Das letzte Stück des Weges ist sehr steil und ausgefräst und als ich mich noch drüber wundere, sehe ich Angela hinter Shagan den Berg auf dem Hintern hinunterrutschen. Unten angekommen löst sich das Rätsel, wir sehen einen Motocross trail Parcour und da sind auch Leute. Ich frage ob wir ein Bier bekommen können und nach einigen geradebrechten Sätzen auf Französisch werden wir zum Lunch und Kaffee eingeladen, während draussen die Pferde das kurze Grass geniessen. Nach vielen Fotos klettern wir weiter den Weg hinunter die Mahnung Felsen und Bäume im Ohr. Kein Problem fuer unsere 4beiner. Unten tost ein breiter Fluss und wir queren ihn über eine Steinbrücke. Shagan macht einen müden Eindruck, so entscheiden wir die Teerstrasse durch die Schlucht zu nehmen und nicht den anspruchsvolleren Höhenweg. Wir gelangen nach 2 Stunden Teer zum Dorf, wo die Strasse nach Utelle hochführt. Wir reiten hoch und nehmen die Abkürzungen hnauf nur dann wenn sie sich lohnen und nicht zu heftig sind. Ich merke, dass ich zu wenig Lunch gegessen hatte, der Weg hinauf ist anstrengend und ich bin ausgepowert.

Endlich nach 38 km und 1845 Hm erreichen wir Utelle, wo uns die Bürgermeisterin eine Wiese zuweist und die Betreiberin der Gite ihren Laden für uns nochmal öffnet. Wir zäunen die Pferde ein und legen uns daneben in die Schlafsäcke.


Angela DAY 2

Um 7 Uhr wanderten wir los den Berg hinauf – Peter und Arkan voraus, wir hintendrein – und hinunter und hinauf und immer weiter hinauf bis wir zum Trial Parcours kamen wo es Schübli, Brot und kühles Bier gab. Weiter gings hinunter – wir voraus  – dann wieder hinauf – wir hintendrein – und schliesslich entschieden wir und für ein paar Km auf einer schönen Strasse mit Tunnel, dann ging auch die hinauf… bis Utelle einem wunderschönen 100 Seelen Dorf auf der einstigen Salzstrasse wo wir mit frisch geernteten Kirschen in Empfang genommen wurden. Die Épicerie öffnete extra nochmal die Tore für ein kleines privat Shopping und die Dorfbäuerin führte uns zu den am fettesten begrasten Terrassen für die zwei super Pferde die uns hierher begleitet und hin und wieder auch getragen haben. Mit einem freiwilligen Herdenschutzhund an unserer Seite, der bestimmt auch dafür sorgt, dass mir Shagan nicht den Schlafsack vom Leib knabbert, schlafe ich in Kürze beruhigt ein.






2024 06 02 Nizza GR5

Gestern hatten wir einen spannendem Tag. Der Pfad führte gleich nach dem Frühstück 800 hm hinauf und wir mussten die Pferde führen. Die herrlichen Alpinen Ausblicke belohnten uns und der Weg war gut. Wir erklommen 2 Pässe (Cols) welche uns jeweils ins nächste Tal nahmen. Hochgebirgs Atmosphähre auf 1400 m. Auf dem Abstieg vom 2. Pass begann es zu regnen und Nebel zog das Tal hoch. Wir kamen in bewaldete Zonen und die ersten Bäume lagen quer über dem Pfad. Wir müssen immer wieder den Bäumen entang hoch, durch das Loch des Wurzelstockes und auf der anderen Seite wieder hinunter klettern. Nach 2 Dutzend dieser Aktionen weigerte sich Arkan, die Boeschung wieder hoch zu klettern, die er gerade mühsam runter gekommen war. Angela nahm ihren Shagan und führte ihn an Arkan vorbei hoch. An einem Felsen rutschte er nach hinten weg und stuerzte. Zum Glueck hatte er nur eine Schramme am Ohr und wir kamen mit dem Schrecken davon. Arkan entschied sich dann doch mir zu folgen und wir kamen um den Baum herum. Für eine Weile schien alles gut, nur ab und an versperrte ein Baum den Pfad. Wir fragten entgegenkommende Wanderer wegen den Bäumen und erhielten unterschiedliche Antworten. Wir kamen auf eine Schneise zwischen zwei Waldstücken und hatten bereits an die dreissig Bäume umgangen. Aber jetzt kam es knüppeldick, das Gelände sehr steil und richtig alte Brocken, die uns den Weg versperrten. Die Pferde waren müde und das hochklettern im steilen Gelände über die Löcher der Wurzelstöcke verlangte mehr als nur gutes Zureden. Wir kehrten zur Schneise zurück und kletterten die Alp hinauf um oberhalb der Bäume vorwärts zu kommen. Irgendwann so nach gefühlten 50 Bäumen war dann die Power aus. Es waren noch 1.26 km bis zur Schotterpiste aber die Pferde wollten und konnten nicht mehr. Wir gaben ihnen Hafer und eine lange Fresspause, während der Angela eine Motorsäge zu organisieren suchte. Ich richtete mich darauf ein die Nacht hier im Berg zu verbringen und morgen mit frischen Kräften, die letzten 15 Bäume in Angriff zu nehmen. Aber wieder Erwarten hat Angela Erfolg. Der Besitzer des Waldes (selbst Araber und Merens-Fan) kommt mit Helfer, Baumsäge und Pferde-transporter angedüst. Er versteht nicht ganz, was wir in seine Wald zu tun haben und warum wir Hilfe brauchen. Aber Angela kann ihm die Sache verständlich machen und am Ende zeigt er sich äusserst hilfsbereit, den Weg für die Pferde frei zu sägen. Diese hatten 2 h Pause und waren wieder bereit weiter zu klettern, denn die ganz dicken Bäume konnte auch er nicht schneiden. Nach 40 Minuten erreichten wir seinen Transporter und wir fuhren mit ihm ins Tal, da Angela fürs erste genug gefallene Bäume gesehen hatte. Wir campierten an der Garage auf der Weide auf der sich die Pferde gütlich taten.





2024 06 3 Nizza Vaduz

Nach dem anstrengen und langen Tag gestern müssen wir was für Angela's Nerven tun. Da die Autos und LKWs hier sehr rücksichtsvoll sind entscheiden wir uns es ruhig zu nehmen und der Bergstrasse entlang zu tingeln. Und ausserdem liegt Schnee auf dem 2600 m Pass und wir haben Pferde die einen Pausentag brauchen. Wir sind 82 km weit gekommen und wollen heute nur 28 km machen, und diese bequem auf der Strasse. Angela führt ihren Shagan etwa die Hälfte der Strecke wahrend ich Arkan zu 80 % reite. Er geht noch immer beständig 6.5 km/h und wir müssen ab und an Angela aufholen lassen sie hat jedoch auch einen ganz ordentliches Tempo zu Fuss. Wir kommen nach San Saveur de Tinee und werden vom Bürgermeister gleich in Empfang genommen. Er weisst uns am Fluss die Gemeindewiese zu und meint wir müssten noch etwas warten bis die Restaurants aufmachen.Wir campen auf der Wiese und besorgen Salz fuer die Pferde als wir im Restaurant essen gehen.




2024 06 04 Nizza Vaduz

Auch heute ist Schnee angesagt und da die Pferde noch immer keine Pause hatten, reiten wir auf dem Fahrradweg das Tal hinauf immer der Tinee folgend. Wir erreichen Isola und geniessen den Kaffee und eine Süssigkeit im Dorfplatz, als eine Junge Frau sich vorstellt und uns fragt wo wir hin wollten. Alicia lädt uns ein bei ihr Im nächsten Ort zu nächtigen. Sie hat selber ein Pferd. Wir reiten weiter nach San Etienne de Tinee und erreichen den Hof von Alicia. Wir haben 149 km 4819 hm auf dem Garmin und können neue Pläne schmieden für morgen. Der Pass liegt auf 2880 m und wir sitzen in einem Kaffee im Ort und warten bis es aufhört zu regnen.





2024 06 05 Nizza Vaduz GR5

Wir hatten einen gemütlichen Abend mit Alicia und Alex ihrem Sohn und konnten nach 4 Tagen endlich duschen. Die Pferde standen auf einem umzäunten Paddock und mümmelten Ihr Heu. Gegen 10 nachts waren wir dann auch in den Säcken unter dem Dach des Heulagers. Es war frisch und ich habe neben dem Sommerschlafsack die Pferdedecke genommen, um die Temperatur zu halten. Um 7 war alles verräumt und es gab Kaffee und Frühstück im Haus. Um 9 waren wir wieder oben mit den Pferden auf dem Dorfplatz und sie waren eine Attraktion. Nächsten Samstag findet hier das Transhumanica Fest statt. Wir verpassen es leider. Im Tourismusbüro erkundigten wir uns nach Wegalternativen, da der Pass auf 2800 erst tags zuvor geraeumt wurde und die Wanderwege noch nicht schneefrei sind. Wir entscheiden uns die kaum befahrene Strasse zum Col de la Bonnette hoch zu reiten und dann kurz vor dem ersten Aufstieg zum Pass auf 2000 m den Pferden eine Pause zu gönnen. Morgen sind es dann 35 km bis zum nächsten Ort.


Anela

Nachdem ausgiebigem (Katz und) Maus spielen mit Alicias 3.5 jährigem Sohn – er liebt Käse – starteten wir für eine kurze Etappe Richtung Col de la Bonette, wiederum auf der Strasse, um nicht im Schnee zu versinken. Dies scheint eine besonders Pferdelose Gegend zu sein, entsprechend oft halten wir für Streicheleinheiten und Fotos. Auftraben/-joggen müssen wir ja sowieso.. Arkans Schritt schafft ja kein Pferd, selbst wenn ich die meisten Kilometer selbst unter die Füsse nehme – training für die Alpsaison und Shagan weiss es bestimmt zu schätzen.. oder auch nicht..haha. Auf 2000m und beim schönsten Löwenzahn machen wir Pause bis morgen. …Wehe die Wäsche wird nicht trocken.







024 06 06 GR5 Nizza Vaduz

Wir haben Schnee über 2600 m und deshalb können wir nicht die Wanderwege nehmen, die geplant waren. Wie sind gestern die Strasse zum Col de Bonhomme hochgeritten und haben in einem kleinen Dorf (5 Häuser) bei einer Gite Pause eingelegt. Ich schlief neben den Pferden und als das Stromgerät auf dem Boden aufschlug ,war ich wach. Die beiden Pferde waren weg und unterwegs Angela weckte die Wirtin und das am Halfter befestigte GPS sagte mir, in welcher Richtung und wie weit die Pferde schon weg waren. Wir fuhren mit dem Auto der Wirtin den Pferden hinter her und hatten sie nach 4 km wieder. Angela sass mit offenem Deckel im Kofferraum des Combis und ich fuhr langsam die Strasse wieder hoch. Als wir zurück waren, wurden die beiden an zwei Bäumen festgemacht und wir legten uns wieder schlafen. Um 7.30 gabs Kaffee und bald waren wir unterwegs den Pass hinauf. Unterwegs trafen wir unsere Gastgeber wieder und auch den 81jaehrigen Michel, den wir gestern am Tisch kennen gelernt hatten. Gegen 12 hatten wir dann den Pass auf 2880 m erreicht und genossen ein Bier auf der Passhöhe. Anschliessend führten wir die Pferde die nächsten 5 h den Pass hinunter nach Josiers, wo wir uns im Haus von Freunden von Alicia breit machen durften. Die Pferde stehen im Meter hohen Grass neben dem Haus und Angela bereitet Abendessen vor.







2024 06 07 gr5 Nizzza Vaduz

Ich sitze hier im Gite Rural in St. Paul sur Ubaye und geniesse meinen Kaffee, mein Schweppes und dann mein Bier. Das hie nur Zungenbefeuchter 3dl ausgeschenkt werden, hat den Vorteil dass es eine grössere Vielfalt gibt. Heute haben wir 52 km und 1600 hm gemacht. Jedoch nicht freiwillig. Um. 3.45 hörten wir beide Hufgetrappel auf der Strasse und rannten hinter her. Wie gestern gingen die Beiden zuerst nach unten , dann aber die Passstrasse hinauf. Da wir nur eine Hufspur nach unten hatten, lief Angela die Passstrasse Richtung Dorf. Ich kehrte um, denn ich brauche Internet um die Pferde lokalisieren zu können und das gabs nur beim Haus. Ich zog meine Hosen an und stellte fest, dass Angela in die falsche Richtung rannte, aber egal, l wir brauchen ein Auto und das gabs nur unten im Dorf. Ich lief also ebenfalls in das 3 km tiefer liegende Dorf und erhielt einen Anruf, dass sie mich auf der Hauptstrasse zum Pass aufgabeln würde. Später erfuhr ich, dass sie ins erste Mehrfamilienhaus hineinlief deren Haustüre offen stand und die Person im ersten Stock per Klopfen weckte. Sie erklärte, was sie benötigte und rief mich dann an. Dank GPS wusste ich wie weit wir den Pass hinauf fahren mussten und nach 16 km den Berg hoch hatten wir sie wieder. Quentin unser Fahrer war Pferdehaaralllergiker, aber dennoch bereit die 16 km im Trabtempo wieder hinunter zu fahren. Wir bezahlten ihn grosszuegig und Angela legte sich nochmals schlafen während ich Kaffee machte und den Zaun zusammen suchte. Heute Nacht wird Arkan angebunden. Soweit ist sicher. Um 9 ihr waren die Pferde nochmals gefüttert und aufgesattelt und wir führten sie nach Jausiers hinunter. Dort gabs ein Steak-Sandwich mit Pommes und reichlich zu trinken, bevor wir dem nächsten Pass nach Norden entgegen ritten. Abseits der Strasse gab es schöne Pfade und Wanderwege, so dass wir nur einige wenige km auf der Strasse machen mussten. Die Wege waren sehr gut unterhalten und dienten ursprünglich dem Militär. Wir folgtem dem Fluss den Berg hinauf weit oberhalb des Talgrundes wo die Strasse verlief. Wir mussten 2 mal Baeche queren und einige Stellen am Fels waren mit Bruecken gesichert. Es war ein ruhiger schoener Tag ohne Aufregung.





2024 06 08 gr5 Nizza Vaduz

Wir stehen um 5.30 auf um vor dem Wochenendverkehr die Passstrasse hinauf zu reiten. Es ist bewoelkt und sieht nach Regen aus, als wir die Pferde ins Dorf hinunter fuehren, um in der Gite unser Fruehstueck zu geniessen. Wir reiten die Strasse zum Col de Vars hinauf und versuchen in Guielleres einen Vet zu erreichen, denn Shagans Wunde beginnt zu eitern. Es ist etwas frustrierend, denn wir reden nur mit Antwortmaschienen, umd der einzige Vet den wir sprechen, erklaert lang und breit, warum sie Pferde nicht behandeln kann. Egal oben auf dem Pass angekomme, treffen wir auf zwei junge Münchner und die sind bereit unser Gepaeck zum Vet zu fahren.

Wir maschieren die Passstrasse hinunter, immer wieder Abkuerzungen nehmend, und kommen um 14.30 beim Vet an. Die schaut sich die Wunde kurz an und erklaert nicht helfen zu koennen. Ich mache Druck, denn ich gehe hier nicht weg, ohne das Problem im Griff zu haben. Sie gibt uns die Number eines anderen Vets und dieser erklaert sich bereit, uns an unserer Uebernachtung zu besuchen. So ist das Problem auch geloest und als eine junge Frau uns fragt, ob wir bei ihr uebernachten moechten, ist auch klar, wo uns der Vet aufsuchen muss. Wir reiten eine Stunde weiter und erreichen die Weide auf der anderen Talseite in Eyguillers, die uns Audrey angegeben hatte. Wir satteln ab, entlassen die Pferde auf die eingezaeunte Weide und setzen uns ins Grass um auf Audrey zu warten.

Sie kommt eine halbe Stunde spaeter und wir fahren zu ihrem kleinen romantischen Haus im Dorf. Dort wartet ihr Freund schon auf uns. Der Vet kommt und behandelt die Wunde und wir gehen gemeinsam Abend Essen. Wir schlafen auf der Terasse des Hauses.





  ·

Sometimes, you see some people and you feel like you have to meet them. You have to go to talk with them... You don't know why but you know that you have something to share, something you can give them, something they can give you... it's like the Universe sends you a message : your souls already know each other and were prepared for this meeting.

Every person, every being you meet in your life changes you.

And you change them. It doesn't matter if you meet them for one day or for several years !!

They give you as much as you give them.

Talking from soul to soul, telling stories, helping each other, giving you some dreams, giving you some new motivation even they don't know they did it...

I do believe that we never meet someone by chance. The Universe offers, and it's you to take the opportunity or not.

I am so grateful to have found on my way of life Angela Schütz and Peter van der Gugten and their lovely horses Shagan and Arkan, grateful they accepted to stay for one night that became 2 ! To allow horses to enjoy some rest.

The person I am today is because of what I took from you. If I wouldn't have met you, I'd be different today. Not better, not worse, but different because I would have another experience... it's energy sharing !

Thank you for this magical moment, this incredible weekend ! Thank you for being you.

Keep shining like you do, keep spreading your light !!

Good luck with your trip, enjoy and take care... maybe we'll meet again, in this world (Colorado or anywhere ) or in another one !


  ·

DAY 7 & 8

Nach zwei Tagen praktisch ohne Empfang und spürbarer Müdigkeit hole ich nach, sofern ich die Geschehnisse überhaupt in paar Zeilen fassen kann.

1. Wäsche ist trocken.

2. Dank eines Missverständnisses habe ich einen neuen Freund gewonnen – ich dachte Michels Haus sei ein Museum und bin reinspaziert. Mit Limoncello haben wir darauf angestossen.

3. Am morgen um 4 Uhr hört Peter die Pferde abhauen. Dank Hortens’ Auto haben wir sie mit ein paar Kratzer binnen einer Stunde wieder zurück auf der schönen Wiese.

4. Aus Nachsicht unternehme ich den gesamten Passaufstieg auf den vortags geöffneten Col de Bonett an Shagans Seite. Um seinen stolz nicht zu verletzen steige ich jedoch für die letzten 30m auf

5. Als wir endlich Wiese finden nach all dem Schnee nerven mich die ungeniessbaren Blumen, die das grasen erschweren.

6. Die nächste Wiese ist sehr fett. Ich werde langsam zum Pferd und habe selber Lust reinzubeissen.

7. Wir erreichen Solenn und Luc‘s wunderbares Haus, welches sie grösstenteils selber gebaut haben. Leider müssen sie gleich los zum Konzert und wir geniessen ihr grosses Vertrauen – Peter muss sich jedoch mit einem einzigen kleinen Bierli zufrieden geben.

8. Ich übernachte im schönsten Tarpbett doch leider nur bis um 4 Uhr.

9. Dann renne ich fluchend 5km die Strasse runter, denn ich bin mir sicher die Pferde sind diesmal nach oben davon und ausserdem hab ich mein Telefon vergessen.

10. Quentin ist der Glückliche, den ich aus dem Bett klopfe um 20 km den Berg hochzurasen und anschliessend mit 10km/h wieder runter. Ich bin froh, dass die Pferde unversehrt sind. Von nun an will ich aber lieber nachts wandern und tags schlafen.


2024 06 09 gr5 Nizza Vaduz

Da der Vet empfohlen hatte, den Blutdruck von Shagan in Grenzen zu halten, entschieden wir, heute einen Pausentag einzulegen. Wir duschten, wuschen unsere Klamotten und fuhren in die nächste grössere Stadt, um eine Freundin von Audrey zu besuchen und ein zu kaufen. Auf der Rückfahrt traffen wir ihren Freund wieder und gerade sitze ich in einem Restaurant an der Strasse mit weiteren Bekannten von Audrey's Freund und alles in allem 5 nicht angeleinten Hunden, die immer mal wieder auf einen Schoss hochkrabbeln wollen. Heute Abend werde ich versuchen die Strecke der naechsten Tage bis Laundry zu definieren und auf mein Garmin zu laden.







024 06 10 Gr5 Nizza Vaduz

Wir sind früh auf, auch weil die Fliegen gestern abend lästig waren und ich nicht wieder mit ihnen rumschlagen wollte. Ich mache Kaffee und wir packed unser Zeugs. Um 7.30 führen wir die Pferde hinunter zur N94, der wir nach Briancon folgen wollen, in der Hoffnung, dass wir damit weniger Verkehr haben auf den Seitenstrassen und Wegen. Und es glueckt, wir finden schmale Pfade durch den Wald immer dem Fluss entlang. Und als wir hoch muessen auf die 94 belohnt uns ein kleiner Badesee mit einem imbiss im eigentlich geschlossenen Restaurant. Spaeter finden wir im Lidl Getraenke und als wir in Briancon ankommen, muessen wir zwar das Industrieviertel queren, aber auch hier finden wir beim Chinesen was zu beissen. I'm.internet finde ich eine Ferme (Bauernhof) die auch Pferde hat und am Telefon werden herzlich willkommen geheissen. Wir reiten einen Pfad den Berg hinauf und gfolgen einem Wasserkanal der hinauf fuehrt bis zum Eingang des Hofes. Die Pferde satteln wir in einem alten Gewaechshaus ab und bringen Sie in Ihren Paddock, wo Heu und Wasser zur Verfuegung steht. Wir machen es uns auf der Veranda eines der Gaestehaeuser bequem und essen nochmal was bevor wir uns Muede auf die Matten legen. Wir diskutieren noch ob der gewaehlte Pass morgen wohl offen ist und entscheiden das morgen weiter zu klären. In den 9 Reittagen haben wir nun 350 km und 10226 hm gemacht.


DAY 12

Habe ich eigentlich schon einmal gesagt wie schön es ist so unterwegs zu sein? Vor lauter Räubergeschichten kommt das viel zu kurz. Heute haben wir Thema Wasser und wir bewegen uns auf romantischen Wegen dem reichlich schmelzwasserführenden Flusslauf entlang. Etwas weniger romantisch sind die Äste die mir vor lauter Träumerei ab und an ins Gesicht peitschen. Zu Shagans Freude durchqueren wir einen Nebenlauf, weil die Brücke zu schmal ist. Irgendwann ist dann auch unser Romantikpfad etwas unter Wasser. Hübsch. Am See gibts Panini zum Frühstück. Dann gehts vorbei an den Rafter- und KajakerInnen straight in die Vorstadtindustrie zum Asiarestaurant wo ich in der Lachs Poke Bowl versinke. Nach einem happigen Aufstieg mit Blick auf eine verrückte Wasserbrücke erreichen wir den zugehörigen Kanal. Dieser führt uns direkt zur Ferme de Belline wo wir nächtigen




2024 06 11 Nizza Vaduz

Wir schlafen gut aber in der Früh ist mir kalt, also pack ich meinen Quilt aus um nochmal 2 h zu dösen. Früstück vom Gaskocher und bald verabschieden wir uns von der Gastgeberin. Wir reiten weiter einem Kanal entkang und kommen auf Wanderwege, die das Tal Richtung Grenoble hochfuehren. In einem der Dörfer das wir durchqueren, gibts Kaffee und spaeter essen wir Mittag an einem Picknickplatz. Die Pferde laufen gut und die Wege laden zum Traben ein. Wir durchreiten einige sehr alte Dörfer mit engen Gassen und gelange wieder zur 1091 zurueck die weiter zum Pass nach Grenoble hochfuehrt. Wir vergewissern uns, dass ser Pass offen ist (bis gestern geschlossen wegen Lawinenabgang) und reiten einen Fahrweg den Pass hinauf. Oben hat es noch Schnee und wir muessen einige Schneefelder queren, bevor wir die Passstrasse nach Valloir erreichen. Oben auf dem Pass gibts Crepes und ein Bier und die Neuigkeit, dass wir 350 m gerades Tunnel ohne Licht in 22 sec zu durchreiten hatten. Aber es ging gut, da wir starteten ehe es gruen wurde und just ankammen, als der Gegenverkehr ins Rollen kam. 15 km Weiter unten finden wir eine Oberge, die zwar geschlossen hat, aber wir duerfen hier die Pferde einzaeunen und im Huenerhaus schlafen. 41km und 1800 hm


Angela

DAY 13

Das Thema von heute ist, ob wir über den Pass kommen oder nicht. Es gibt dazu verschiedene Aussagen, aber probieren geht über studieren. Die steile Schotterpiste führt uns durchs Munggenparadies und weiter oben dann durch Schneefelder. Peter legt eine super Spur vor, Shagan und ich folgen – ausser dort wo es ungünstig ist. Schliesslich erreichen wir die Strasse für die letzten Kurven… und sehen die Absperrung aufgrund einer Lawine… und sehen aber auch den Tunnel daneben. Augen zu und durch... 350m... finster ist es sowieso. Äne wider abe... nur leider nöd ufem Buch. Ich bin sehr glücklich als wir in Bonnenuit (ja, wirklich) einen Schlafplatz bekommen. Meine Füsse jammern und ich bin dure. Peter kocht Znacht und ich döse schon mal eine Runde im Hühnerstall.



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2024 06 12 Nizza Vaduz

Wir fuehren hinunter nach Valloire und dann ueber einen kleinen Pass nach St. Martin. Dort gibts Pizza und eine lange Besprechung ueber die moegliche Route nach Moutier, wo wir am Freitag auf Christine und die neuen beiden Begleiter treffen. Endlich ist klar dass wir da drueber kommen und auch auf welchem Weg. Wir haben schon 22km hinter uns und klettern nochmals 16 km dem Pass entgegen, bevor wir 5 km unter halb des Passes einen Platz finden, wo wir biwakieren koennen. Die Pferde sind friedlich am grasen, wir haben das Tarp augestellt und ich liege hier am leicht abschuessigen Hang und lasse den Tag nochmal an mir vorbeiziehen.





2024 06 13 Nizza Vaduz Gr5

Wir wachen ueber dem Nebel auf. DIe Berge auf der anderen Talseite gluehen I'm Licht der aufgehenden Sonne. Wir fuettern die Pferde und lassen sie ausserhalb ser Umzaeunung grasen. Schlafsack, Matte und Tarp werden verstaut und dann macht der Gaskocher Konkurenz zum Bergbach. Bald ist das Kaffeewasser heiss und wir essen unsere Portion Haferflocken. Bald sind die Pferde gesattelt und wir reiten den Pass hinauf bis zum Parkplatz wo die Fahrstrasse ended. Das GPS will links weiter wir entscheiden uns aber fuer die mit Fahrverbot versehene Schotterpiste. Sie windet sich in engen Kurven den Berg hinauf und hoert kurz unter dem Pass ganz auf. Oben hat es Schnee aber dazwischen sind gangbare Grassstreifen und auf der Nordseite ist die Strasse wieder sichtbar. Wir queren einige Schneefelder und finden uns dann in einem tiefen Tal, deren Berghaenge hoch hinauf gruen sind. Es ist ruhig ohne das Gedroehn der Autos oder Motorraeder. Wir erreichen Bellville wo wir einkehren. Die Pferde grasen neben uns am Fusse eines Skiliftes.

Wir finden einen Reitstall in einem Dorf in der Naehe unseres Etappenzieles und nehmen die restlichen 18 km in Angriff. Lang geht in der Hoehe dem Tal entlang

Bis uns dann ein steiler Abstieg auf schmalem Pfad ins Tal und nach Grand Coeur fuehrt. Wir werden an der Strasse von der Gastgeberin abgefangen. Wir satteln ab, entlassen die Pferde auf die Weide und essen. Spaeter bringt sie Heu und wir kommen zur Ferme, wo wir Waesche waschen, douchen und Geraete laden. Wir schlafen auf einem geschuetzten Platz hinter dem Friedhof.


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