Ostgeorgien
Wir reiten quer durch Georgien, entlang der Russischen Grenze im Kaukasus. Eine Strecke von 1000 km von Osten nach Westen . Wir haben 3500 m hohe Pässe erklommen und sind in 10 Tagen 250 km weit geritten. 13000 Höhenmeter liegen hinter uns, in sehr schwierigem Gelände, dass wir nur dank der unglaublichen Leistungsbereitschaft und Trittsicherheit dieser Tuschetien Pferde überhaupt schaffen konnten. Die Pferde werden nachts am langen Seil, welches mit einem Bodenanker gesichert wird, angebunden und können so grasen. Sie haben kaum Gewicht verloren, obwohl die Versorgung nicht immer optimal war. Mein Pferd Gletschko ist eine Lebensversicherung der bis 60 % Steigungen einfach hinauf klettert und dies ohne wirklich Müde zu werden. Einzig wenn er die anderen Pferde nicht mehr sieht, bleibt er stehen, oder wenn es ihm dann doch zu steil ist, will er lieber Serpentinen gehen.
Nach 4 Stunden Flug mit Zwischenlandung in Istanbul wurden wir von Lasha am Flughafen Tibilis (Tiflis) abgeholt und zu einem Gasthaus in der Altstadt gefahren. Das Gasthaus war in einer einspurigen Gasse ohne Hausnummer und Anschrift. Lasha rief den Gastgeber an, und Licht ging in einem der Häuser and und eine Türe öffnete sich. Wir waren angekommen. Um 1 Uhr nachts lieferte der Fast Food Service georgische Pizza (Margarita) ohne Gewürze und der Gastgeber schenkte uns dazu einen Neuen Wein ein. Natürlich mussten wir zu unserer Begrüssung einen Grappa trinken, und der Gastgeber erzählte uns von der Geschichte Georgiens. In der Früh, nach einem ausgiebigen Frühstück mit Fischstäbchen, Salat und Suppe, Rührei, Brot und Pizza frisch gebacken, räumten wir auf der Strasse unsere Reitausrüstung in die Satteltaschen und gaben unsere Koffer Lashas Vater mit, der es zu sich nach Hause nahm. Um 10 Uhr gings ins Einkaufszentrum, um dort Lebensmittel und Gasflaschen für unseren Outdoorkocher zu besorgen. Auf dem Weg hinaus bat mich ein Polizist freundlich meinen Dolch verdeckt zu tragen, als wir ihm erklärten, dass wir auf dem Weg hinaus seien, war alles in Ordnung. Die Leute hier tragen alle Masken, und im Zentrum, war das vorgeschrieben, aber es schien ein recht laxer Umgang damit zu herrschen, denn ich trug nur mein Bandana als Schutz, und niemand hatte was einzuwenden. Mit einem rechtsgesteuerten Auto fuhren wir etwa eine Stunde nach Osten und Norden, zu einem Onkel vom Lasha, der dann mit seinem kleinen Lieferwagen vor uns hervor, um uns zu den am Strassenrand grasenden Pferden zu bringen. Dort warteten auch auf einem Haufen unsere Sättel, die wir umgehend auf die Pferde legten. Lasha hatte einen russischen Militär Sattel, während wir unser Gepäck auf zu Westernsättel umgebauten Militärsätteln montierten. Wir knüpften die mitgebtrachten Knotenhalfter auf und montierten die Zügel daran. Tina musste sich mit einem Strick begnügen, aber da die Pferde einen sehr ruhigen Eindruck machten, schwangen wir uns auf und folgten dem schwer bepackten Pferd von Lasha den Berg hinauf.
27.8.2021 Trans Kaukas Trail Georgien 1. Tag Aufstieg zur Alm
Anfangs auf einer Rückegasse, kletterten wir den Berg hinauf einem Bachlauf folgend, später war es nur noch ein Pfad, der durch meterhohe Brombeerstauden führte und nach 300 hm völlig verschwand. Lasha war vor 8 Jahren das letzte Mal aus der anderen Richtung hier durchgekommen, und ausser ihm schien niemand diesen Trail zu nutzen. Immer wieder mussten wir anhalten, um im steilen Gelände, den Pferden eine Pause zu gönnen, und nach weiteren 200 Hm war dann ganz aus mit reiten, da das Gelände felsig wurde und wir die Pferde führen mussten. Über eine Stunde lang kletterten wir auf dem immer schmaler werdenden Grat hinauf, bis wir endlich einen quer verlaufenden Grat erreichten, der einigermassen eben aus nach Osten führte. Dem Grat folgend fanden wir auf einer Wiese eine Quelle, an der wir die Pferde tränken konnten und nach etwa 6 Stunden klettern und reiten erreichten wir die Hochebene auf der Lasha campieren wollte. Wir sattelten ab und pflockten die Pferde an langen Seilen an, nur Lashas Pferde musste noch mit ihm den Berg hinauf in ein Seitental, um dort an einer Quelle die Wasserflaschen zu füllen, fürs Abendessen und Frühstück.
Wir schlugen unser Tarp auf und bereiteten das Nachtlager vor, während der Gasbrenner das Wasser zum Kochen brachte. Wir assen unsere Tütensuppe und tranken das frische Quellwasser.
Wir lagen unter dem Tarp und schauten auf die Lichter der Stadt unter uns. Nach dem Einstieg fragten wir uns welche Abenteuer uns in den nächsten 5 Wochen erwarten würden.
27.8.2021 Trans Kaukasus Trail Georgien 2. Tag 2. Camp Hirtenquelle
Wir wachten wie gewohnt um 6 Uhr auf und machten Frühstück. Bestehend aus Kaffee und Haferflocken mit getrockneten Früchten und Vanille. Um 8 Uhr waren wir abritt bereit und führten die Pferde die ersten 100 hm den Berg hinauf. Dort fanden wir eine primitive Hütte eines Hirten, der hier oben mit Schafen unterwegs war. Lasha nahm die drei Pferde und führte sie zur Quelle ins Nebental, wo sie sich satt saufen konnten. Wir stiegen auf und die Pferde trugen uns auf kaum sichtbaren Pfaden steil den Berg hinauf. Die 500 hm schafften wir in etwas mehr als einer Stunde. Es war warm und die Pferde schwitzten, aber wir fanden kein Wasser auf dieser Höhe. Wir erreichten die Passhöhe und der Pfad führte wieder dem Grat entlang. Wir stiessen auf eine weitere Hütte eines Hirten, der auch selbst hier oben war. In der Ferne sahen wir Kühe und auf der anderen Seite Pferde weiden. Hier müsste es Wasser geben, aber der Hirte meinte, die Pferde würden unten im Tal tränken und er müsse das Wasser von dort per Pferd hinaufbringen. Er lud uns zum Frühstück ein, aber wir wollten weiter und verabschiedeten uns. Etwa 500 m weiter lag ein toter Hund auf der Wiese und etwas weiter war Bärenkot zu finden. Ob der Bär den Hund verletzt hatte? Wir wissen es nicht und zogen weiter.
An einem Felsvorsprung war ein Tor angebracht, wir öffneten es und führten die Pferde über den Felsen. Von dort ging es weiter dem Grat folgend den Berg hinauf. Wir erreichten die Passhöhe auf 3100 m und führten die Pferde auf der anderen Seite herunter. Wir sahen das Gerüst einer Hirtenunterkunft und ritten dorthin, um sie zu inspizieren. Als wir weiterritten, entdeckten wir nicht weit unterhalb einer Quelle, aus der reichlich gutes Wasser floss. Wir führten die Pferde hin und entschieden, dass wir hier auf 2750 m übernachten würden. Die Pferde waren bald abgesattelt und wurden zum Grasen entlassen. Später als wir bereits in den Schlafsäcken lagen, führte Lasha sie auf die andere Talseite, wo sie angepflockt an einem 20 m Seil grasen konnten.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 28.8.2019 3. Tag 3. Alta Rio
Wir ritten das Tal aufwärts, dem Fluss folgend, bevor wir auf einem Grasrücken den Berg hochkletterten. Es gab kein Pfad da hinauf, aber die Pferde stapften die 300 hm in Serpentinen immer höher hinauf, bis wir auf dem Kamm 3150 m ankamen. Wir führten die andere Seite hinunter und nach einer Stunde ritten wir den trail verlassend, der Höhenlinie folgend hinauf zum Ice Lake.
In einem kleinen Tal vor einer Felsgruppe haben wir mein Pferd angebunden und die anderen frei grasen lassen, bevor wir die Felsen zum See hinaufgeklettert sind. Der See war wunderschön eingebettet in einer Mulde, und wurde ursprünglich von einem Gletscher gespiesen. Jetzt war von dem Schnee und Eis nichts mehr zu sehen. Wir gingen zurück und führten unsere Pferde hinunter, bis unser Fluss in einen grösseren mündete der von Westen kam.
Der Pfad führte 400 hm hinauf auf der anderen Talseite, wo wir dem Fluss auf der Höhenlinie folgten. Hinein und hinaus in Täler immer der Höhenlinie nach kamen wir zu einem Hirtenlager, wo gerade 150 Schafe geschoren wurden. Leider wird die Wolle nicht mehr verarbeitet, es lohnt sich nicht, also wird sie verbrannt. Die Hirten luden uns ein zu Kaffee und Tschakka, welches wir gerne annahmen. Die Pferde standen oberhalb des Pferches angebunden und die Hunde gaben klein bei, als die Hirten sie abriefen. Neben Kaffee und Tschakka (Grappa) gab es Käse und Joghurt, Gurken, Tomaten und Melone, sowie Brot. Die Hirten machten den Käse selbst und er wurde in Schafshaut, die zugenäht war, gegoren. Nach einer Stunde Pause sattelten wir wieder auf und verliessen die gastfreundliche Gruppe. Weiter folgten wir der Höhenlinie tief ins Tal hinein, bis wir den Fluss queren konnten. Auf dem Weg hinaus kamen wir durch zwei verlassene Dörfer. Keine Strasse führte hier her und laut Lasha wurde die Bevölkerung währen der russischen Besetzung zwangs umgesiedelt. Wir liessen das Tal hinter uns und kletterten einen schmalen Steig hinunter ins Flussbett, um 100 m weiter oben auf der anderen Seite wieder hochzuklettern. Wir kamen auf eine Lichtung mit gutem Grass, oberhalb von uns war ein Hirtencamp zu sehen. Es gab gutes Holz hier und eine kleine Quelle, so dass wir hier unser Lager aufschlugen. Das Feuer brannte bis tief in die Nacht und die Hirten oberhalb von uns hatten sogar Solar Licht brennen. Die Hunde kommunizierten die ganze Nacht und die Sterne kamen immer wieder durch die Wolken durch.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 29.8.2019 4. Tag Gasthaus Shenako Wir führten ein Stück und kletterten dann hinauf zu dem Lager der Hirten, das wir abends zuvor gesehen hatten. Hier war alles sehr ordentlich, aufgeräumt, mit fliessendem Wasser vom Schlauch und einem gepflegten Gemüsegarten. Über Grasflächen ging es immer weiter hinauf, bis wir auf knapp 2000 m die Bergflanke erreichten und wir vor uns eine Pyramide sahen, auf die wir unbedingt hochmussten. Wir machten Pause mit unglaublicher Aussicht auf Omala und die umliegenden Dörfer und kletterten auf die Spitze der Pyramide hinauf. Wir sassen wie auf dem Dach der Welt und es konnte kaum noch besser werden. Anschliessend führten wir die Pferde über die Graspiste hinunter, immer wieder die Schottersttrasse querend, die den ganzen Berg hinunterführte. Nach etwa 1000 hm Abstieg folgten wir der Schotterstrasse und kamen reitend nach Omala. 3 Dutzend Tuschetien Pferde waren friedlich am Grasen und würdigten uns keines Blickes. Wir ritten zur Grenzwachtstation, um unsere Pässe für die Genehmigung durch den Park zu bekommen und warteten im Restaurant oben, bis die Pässe fertig waren. Es gab hier Bier und Souvenirs zu kaufen, wir bestellten Kotteleti, was sich als Hamburger erwies und Pommes. Das Bier war nicht sehr kräftig und vor allem warm. Aber es war das erste Bier nach 4 Tagen und deshalb schmeckte es trotzdem. Wir holten unsere Genehmigung und unsere Pässe und ritten eine Stunde weiter ins nächste Dorf, wo ein Onkel von Lasha ein Gästehaus hat.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 30.8.21 5. Tag Gasthaus Grevi Lashas Verwandte behandelten uns wie Könige, wir duschten, wuschen unsere Klamotten und ich reparierte meine im Schritt gerissene Hose. Hier gab es Solarstrom und Solarheisswasser in einem Tank, TV und Internet, welches aber zurzeit nicht funktionierte. Zum Abendessen gab es Lammbraten und Kartoffeln, dazu den üblichen Tomaten und Gurken Salat. Lashas Onkel und Tante leben das ganze Jahr über hier in diesem Tal, was eine Ausnahme ist. Sie haben sich hier ein Agrotourismus eingerichtet und beherbergen Gäste aus der ganzen Welt. Das Tal verläuft in einem Südost – Nordwest Richtung und sie haben sich auf der Südseite angesiedelt, während die Pferde und Rinder auf der Nordseite ihre Stallungen und Weide haben. Sie haben Truthühner und Hühner, einen Garten, wo Mais, Bohnen, Kartoffeln, Kürbisse, und Sonstiges Gemüse wächst und die Schafe und Rinder auf der anderen Talseite, versorgen sie mit dem notwendigen Fleisch, dass sie selbst schlachten. Oben im Dorf gibt es eine Kapelle aus dem 13. JH und alle Gebäude hier sind aus Schieferplatten gebaut. Die Kühe grasen hier frei im Dorf und das Gras hat überall Golfrasen Qualität. Nach dem Frühstück mit frisch gebackenem Brot, Rührei und Käsepizza, brachen wir auf und ritten der Grenze entgegen, zum letzten Dorf. Dort führte der Wanderweg steil den Berg hinauf auf einen Grat, über den wir in alle Richtungen hinunterschauen konnten. Wie ich diese Tour vorbereitet habe, wurde mir gesagt, dass Pferde nicht transportiert würden, sondern alle Strecken zu Fuss machen würden. Wenn ich mir diese engen Täler anschaue, und die steilen Felswände, verstehe ich warum es hier keine Strassen gibt, auf denen Pferde transportiert werden könnten. Wir kletterten auf der anderen Seite ins Tal hinunter und kamen in zwei Winterdörfer, von denen nur noch Ruinen standen. Zu den Dörfern führte ein Schlittenpfad, auf dem im Herbst und Winter das Heu von weiter oben ins Winterquartier transportiert wurde. Der Schlitten wurde von Ochsen gezogen und es muss eine abenteuerliche Fahrt gewesen sein, den Schlitten über dieses Gelände zu bekommen. 1940 zwangen die russischen Besatzer, die Bergleute ihre Dörfer und traditionelle Lebensweise zu verlassen und in Kolchosen weiter unten gemeinsam zu arbeiten. Mit dem Niedergang der Russischen Föderation 1991 wurden zwar die Kolchosen aufgegeben, aber niemand wollte wieder zurück in das beschwerliche Leben in den Bergen. So wurden nicht nur die Winterquartiere verlassen und dem Ruin preisgegeben, sondern auch die Sommerquartiere, die nicht mit Auto zu erreichen waren, aufgegeben. Zu diesen Dörfern gelangt man nur zu Pferd oder zu Fuss. Nur die wichtigsten, wie Omala und andere Dörfer sind mit dem Auto zu erreichen. Wir erreichten die Schotterpiste, die zu diesem letzten Dorf führten und die Strasse führt das Tal hinunter. Wir erreichen das nächste Dorf dessen Häuser 200 oder 300 Jahre alt sind. Die Häuser hier sind alle aus schwarzen Schieferplatten gebaut, und zwar zweiwandig, so dass dazwischen ein Luftpuffer war. Die Ecken wurden mit grösseren Dreieckplatten versteift und in der inneren Mauer wurden Löcher ausgespart, in die man Balken einlegen konnte, um so Stockwerke zu schaffen. Die Fenster und Türen sind winzig, ein Grund dafür war, dass Fremde nur mit dem Kopf voran das Haus betreten konnte, und man diesen Kopf problemlos abhacken konnte, wenn es einem danach war. In den Dörfern findet man immer wieder auch hohe 3-4-stöckige Türme, die mit Schiessscharten ausgestattet waren aus dem 15. Bis 17. Jh. Diese dienten zur Verteidigung und darin zogen sich die Besitzer auch zurück, wenn wegen Blutfede einer ihrer Familie in Gefahr war. Wir erreichen die World Heritage Cite of Dartlo, Es war warm heute und wir freuten uns ein Gasthaus zu finden, wo es Bier gab. Touristen aus Spanien und Israel waren hier zu finden. Oben auf einem Hügel gab es einen Gerichtsplatz, mit 12 Steinplatten in einem Oval ausgelegt und zwei Steinplatten in der Mitte. Wir stiegen wieder auf unsere Pferde und ritten zwei Stunden weiter zu dem nächsten Dorf, wo wir in einem Gasthaus nächtigten. Wir trafen dort ein Pärchen aus Belgien und verbrachten einen vergnüglichen Abend zusammen.
2021 Trans Kaukasus Trail Georgien 31.8.21 6. Tag Camp NoName
Wir genossen eines dieser unglaublichen Frühstücks Angebote, das hier Standard zu sein scheint. Holten die Genehmigung von der Grenzpolizei und ritten den Berg hinauf. Wir stiessen auf ein sehr altes Dorf, dass völlig verlassen war, einzig ein Hirte kam uns zu Pferd entgegen. In der Mitte des Dorfes, war ein mit Steinen eingefasster Platz etwa 12 qm gross, mit einem Kreuz in der Mitte. Lasha erklärte uns, jedes Dorf habe einen Heiligen Platz, der nur von Männern und “reinen” Frauen betreten werden durfte. Wir passierten den Hirten und ritten aus dem Dorf hinaus das Tal hinauf. Das Tal führte auf eine Hochebene, in der die Grenzpolizei ihren Posten bezogen hatten. Sie prüften unsere Genehmigung und offerierten Kaffee und Bier. Wir assen unseren Lunch und ritten anschliessen dem Assunta Pass entgegen, Auf 2850 m fanden wir eine Grasfläche, auf der wir unser Camp aufbauten. Wir wollten den Pferden hier, wo das Grass gut war eine Pause gönnen, bevor wir am nächsten Tag auf den 3500 m hohen Pass hinauf kletterten. Tina wanderte zu den frei grasenden Pferden hoch und schaffte es sich zu ihrem Pferd No Name, das sich liegend ausruhte, hin zu setzen. Wir genossen unser Abendessen und tranken ein mitgebrachtes Bier. Die Nacht war stürmisch und wir mussten unser Zelt sichern, damit es nicht vom Wind wegetragen wurde. Ein Gewitter tobte über uns die ganze Nacht.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 1.9.2021 7. Tag Shatili Guesthous
Wir blieben trocken unter unserem Tarp, obgleich der Sturm heftig bliess. Nach Kaffee und Frühstück machten wir uns fertig, um abzureiten, als die Gewitterwand wieder über uns hereinbrach. Hagelkörner und Schneegraupel prasselten auf uns nieder und wir standen einfach nur da und warteten, bis das schlimmste vorbei war. Als es wieder etwas heller wurde, kletterten wir mit den Pferden dem Pass entgegen, der etwa 700 m weiter oben war. Die Temperaturen waren gerade so über null und wir entschieden den ganzen Weg zu Fuss zu machen, um warm zu bleiben. Nach etwa 90 Minuten erreichten wir den Pass auf 3500 m und da der Wind heftig bliess, gingen wir gleich weiter. Wir kletterten zügig runter, Schnee und Hagel machten auf dem rutschigen Schiefer Geröll das Gehen nicht leichter. Wir erreichten 3000 m und folgten dem Trail der linken Bergseite entlang. So gingen wir etwa 3 Stunden bergab und erreichten eine weitere Grenzpolizei Station gegen 12 Uhr. Ein Reiter kam uns mit seinem Packpferd entgegen und nachdem die Grenzer unsere Papiere geprüft hatten, gingen wir hinauf zu einem kleinen Berghaus, wo wir Kaffee bekamen. Dort waren 3 Polen, die wir schon tags zuvor im Regen den Berg haben hinauf gehen sehen. Einer war mit fast 40 kg bepackt und schleppte sich nur mühsam voran. Darauf angesprochen meinte er nur… Polish men are strong…. Jedem so wie es ihm gefällt. Wir assen unseren Lunch und kletterten den steilen Abhang hinunter. Unterwegs rutschte ich aus, und stellte mit Entsetzen fest, dass ich einen meiner Absätze der neuen Westernboots verloren hatte. Na super, deutsche Wertarbeit made in China. Ohne Absatz habe ich keinen Halt auf rutschigem Lehm und ich war dankbar, als wir endlich unten ankamen. Die Schotterpiste führte uns nach Shatili, wo wir in einem der Guesthouses in den alten Steinhäusern übernachten konnten.
Unterwegs trafen wir auf ein kleines Dorf kurz vor Shatili, es heisst Anatori und zeigt eine für diese Zeit aktuelle Story auf. Ein Schild erklärt, was hier vor langer Zeit geschah. Man geht einen kurzen Pfad hinunter zu einigen Steinhäusern, die auf einer Klippe über einem tosenden Fluss hängen. Alle Türen und Fenster sind von innen verriegelt. Die Häuser sind nur 5x5 m gross haben aber innen eine Galerie allen 4 Wänden entlang. Auf die Galerie gelangt man über eine zentrale Treppe auf einer Seite. Entlang der Steinwand auf dieser Galerie befinden sich Betten und nichts an diese Betten hat sich in den letzten 300 Jahren verändert. Fakt ist, du siehst die Leute noch immer friedlich schlafend auf ihren Betten liegen. Allerdings siehst du durch die glas losen kleinen Fenster eigentlich nur noch Knochen, die da liegen. Und wenn du genauer hinschaust, siehst du einen Haufen menschlicher Knochen auf dem Boden darunter liegen. Man fragt sich, was hier geschehen ist.
Im 18. Jh. herrschte hier die schwarze Pest und die Leute des Dorfes entschieden sich selbst in ihren Häusern in Quarantäne zu gehen, um andere nicht anzustecken. Die Kranken legten sich auf die Betten auf der Galerie und wenn sie verstarben, wurden sie einfach auf den Boden den Hauses gelegt, so dass die Kranken sich auf die Betten legen konnten. Sie starben Stolz und würdevoll. Nur ein kleiner Junge aus dem Dorf überlebte, da er mit den Schafen allein in den Bergen war.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgian 2.9.21 8.Tag Camp Tinas Bistro
Wir nächtigten in einem der Turmhäuser in Shatili und hatten eine kleine Kammer für uns. Um zur Dusche und WC zu gelangen, musste man 3 Stockwerke nach unten klettern, aber dafür konnte man die Konstruktion dieser Türme von innen bestaunen. Es gab Historische Bekleidung für Frauen zu sehen, Satteltaschen und Wollkämme, sowie Mörser und Steinschalen, wie sie früher in Gebrauch waren. Wir mussten bis um 10 Uhr in der Früh waren, um frisch gebackenes Brot mitnehmen zu können für die nächsten 3-4 Tage. Wir nutzten die Zeit, um Shatily zu erkunden und hinterliessen Dato Jalbauri, einem Freund von Tobias Knoll, eine Nachricht. Tobias Knoll hatte vor Jahren Kabadiner Pferde nach Deutschland importiert.
Wir folgten der Strasse, deren Brücken neu gebaut wurden, und als wir eine Abzweigung erreichten, folgten wir diese wieder in die Berge hinein. Eine Schotterpiste führte eine Weile bergan, aber sie verlor sich später in einigen Murenabgängen. Eine Stunde den Weg hinauf trafen wir auf Wanderer aus Tschechien und diese erklärten uns, der Weg sei nicht gefährlich, aber mühsam, da man ohne Pfad im Schiefergeröll unterwegs sei und für jeden Schritt nach vorne wieder einen halben nach hinten rutsche. Die Hirten bestätigten, dass es möglich sei, also gingen wir trotz schlechtem Wetter weiter dem Isartghele Pass entgegen. Als wir oberhalb der Waldgrenze waren, fanden wir das Holzgerüst einer Hirtenhütte und da das Gras gut war, entscheiden wir hier zu nächtigen. Morgen würde das Wetter vielleicht etwas besser sein, auf jeden Fall sollten die Pferde ausgeruht sein, wenn wir den 3350 m hohen Pass erklimmen. Unter dem Holzgerüst fanden wir Bank und Tisch, so dass wir unser Bistro Tina einrichten konnten. Kaum war das Tarp über dem Holzgerüst befestigt, fing es auch schon an zu regnen. Wir assen unser Mittagessen und ich fing an meinen Blog zu schrieben, während Tina nach Bären und Beeren Ausschau hielt. Ein wunderschöner Wasserfall rauschte in der Ferne und die Wolken jagten einander über uns. Im Osten war es blau mit weissen Wolken, durch die immer mal wieder die Sonne durchbrach, im Westen dort wo wir morgen hinwollten, hingen dunkle Wolken, die nichts Gutes verhiessen. Wir bauten unser Tarp nochmals um, in einer Regenpause um sicher zu sein, dass der Wind kein Regen unter das Dach treiben konnte. Es regnete den ganzen Abend, während wir Kaffee und später Tee, und dann Suppe assen und wiederum Tee tranken.
In San Jon hängt ein Schild auf dem steht: wenn du Frühstück im Bett haben willst, schlaf in der Küche. Diesem Leitspruch folgend, legten wir uns in Tinas Bistro gleich neben der Bank und dem Tisch schlafen.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 3.9.21 9. Tag Camp Al Lago
Es hatte die Nacht durchgeregnet und als wir das erste Mal nach den Pferden schauen wollten, umgab uns eine weisse Wand. Wir entschieden liegen zu bleiben und zu hoffen, dass es zu regnen aufhören würde. Der Nebel verzog sich, um kurz darauf wieder das Tal hinauf zu kommen. Das Wasser in unseren Trinkflaschen und auf dem Tarp war gefroren und obwohl wir das Tarp winddicht gemacht hatten, waren unsere Schlafsäcke und Daunenmatten nass. Wir mussten also warten, bis die Sonne auf unsere Hütte schien, um das Zeugs so weit trocken zu bekommen, dass wir es einpacken konnten. Nach etwa 1 Stunde begann dann der Aufstieg zum Pass. 1100 Höhenmeter hinauf ohne das sein Pfad oder Weg zu sehen war. Das Schiefergeröll war instabil und für jeden Schritt den die Pferde nach oben machten, kamen sie wieder einen halben zurück. Nach 4 Stunden am Schweif kletternd, erreichten wir den Pass auf 3515 m. Der Abstieg dem Bachlauf entlang war entsprechend abenteuerlich. Es gab keinen sichtbaren Pfad hinunter und wir kletterten im Bachbett, das enge Tal hinab. Immer wieder mussten wir den Bach furten, um an Felsen oder Baumgruppen vorbei zu kommen. An einer Stelle rutschte ich aus, und fiel in den Bach hinunter. Ich schlug mit dem Rücken auf einigen Felsen auf und holte mir blaue Flecken. Es wurde 5 Uhr nachtmittags und wir hatten noch mindestens 1 Stunde zu gehen. Wir erreichten die Grenzwacht Station. aber zu unserer Endtäuschung gab es weder Kaffee noch Tee. Nur die Information, dass wir die geplante Route nicht nehmen könnten, dass der Weg verschüttet und nicht mehr passierbar sei. Wir müssten zum See hinauf und dann über einen Pass ins Nebental und von dort dann wieder hinunter zu unserem Ziel. Inzwischen hatte es wenigstens aufgehört zu regnen und wir konnten uns wieder in die Sättel schwingen. Dem Bachlauf folgend, ritten wir das Tal hinauf und kamen gegen halb Sieben zu einem kleinen See, an dem eine Gruppe schon Zelte aufgestellt hatte. Kühe und Pferde grasten in dem Tal friedlich nebeneinander und auf einer kleinen Plattform stellten wir unser Tarp auf. Die Aussicht auf den See unter uns war wunderschön. Der Himmel versprach nichts Gutes.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 4.9.21 10.Tag Guesthouse Akhieli
Obgleich wir das Tarp zu einem Zelt umgebaut hatten, hatte der Wind es sich vorgenommen, unsere Struktur nieder zu reissen. Die ganze Nacht lang liess der Wind unser Tarp flattern und knattern. Während ich immer wieder auf meiner Daunenmatte nach unten rutschte und versuchte meinen Poncho auf meinem Schlafsack zu halten, bliess der Wind diesen immer wieder weg. Es war eine unruhige Nacht. In der Früh standen eine ganze Gruppe Pferde bei unseren und ein Hengst hatte es sich vorgenommen, mit Lashas Pferd Bekanntschaft zu schliessen, irgendwie konnte er mit den anderen beiden Wallachen nicht wirklich was anfangen. Als wir aufsattelten, war es auf unserer Höhe von 2400 m klar, aber über uns türmten sich Wolken und der Nebel wogte nur ein paar hundert Meter weiter oben. Wir ritten drei Gletscherbasins, hoch bis am Ende des Tales der Pfad nach rechts in den dichtesten Nebel hinein führte und wir wieder nur 10 m weit sehen konnten. Dank Lashas untrüglichem Instinkt und meinem GPS fanden wir immer wieder den Pfad hinauf zum Pass. 5 Stunden lang kletterten wir in dieser Nebelwand den Pass hinauf und folgten einem Grat immer weiter hinauf. Lasha fragte unterwegs, ob wir weiterwollten, oder ob wir umkehren sollten. Aber obgleich es anstrengend war und die fehlende Aussicht und Sicht uns nicht gerade positiv auffiel, war der Weg oder nichtexistierende Weg doch nicht gefährlich, so dass wir fürs weiter gehen plädierten. Immer wieder mussten wir auf dem schmalen Grat über Felspartien klettern, aber die Pferde machten das absolut bravourös. Nach einer weiten Stunde erreichten wir den Pass, und hier hörte auch das letzte Wegzeichen auf. Aber der Pfad war jetzt besser sichtbar und wir folgten ihm hinunter ins parallel verlaufende Tal. Wir waren wieder unter der Nebelwand, als wir einen Bären auf der anderen Talseite sahen. Als er uns bemerkte, rannte er den Berg über ein Geröllfeld nach oben und verschwand in einer Höhle. Wir folgten dem Bachlauf das Tal hinunter und erreichten die Schotterpiste die nach Juta führte. Wir ritten ins Dorf Akhieli hinein und fanden dort ein Haus angeschrieben mit Coffee Tee Wifi.. Der Besitzer heisst Eliso und spricht wenige Worte Deutsch, da er in Frankfurt auf einer Baustelle gearbeitet hat. Er war bereit uns für die Nacht Unterkunft zu gewähren und wir sassen in seiner knapp 16 qm grossen Küche neben dem Holzherd, an dem unsere durchnässten Socken und Schuhe trockneten. Es gab Khhabidzgini und selbst gebrautes Bier.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 5.9.2021 11.Tag Guesthouse Juta
Das Bett war eine metallene Hängematte, aber wer will schon klagen. Wir waren trocken und uns war warm, während es draussen immer wieder regnete. Es war neblig und nieselte, als wir aufstiegen und für die nächsten 2 Stunden ritten wir im dichten Nebel auf einer Schotterpiste das Tal hinauf. Nach einer Flussquerung folgten wir einem schmalen Pfad den Arkhotisghele Pass hinauf. Der Nebel lichtete sich etwas und es war wärmer als die Tage zuvor. Aber als wir die Passhöhe erreichten, blies uns ein eisiger Wind entgegen. Wir entschieden den Schnaps sein zu lassen, und den Abstieg gleich unter die Füsse zu nehmen. Nach zwei Stunden waren wir wieder aus dem Nebel draussen und wir machten Halt an einem Gras Feld. Hier holten wir unsere Passfeier nach und assen Käse, Wurst und Brot. Über uns brach die Sonne durch und wir konnten die Aussicht geniessen. Für ganze 15 Minuten, dann war der Spuk schon wieder vorbei. Der Nebel blieb jedoch über uns und wir konnten die Pferde das Tal hinausreiten. Auf der anderen Talseite war wieder ein Grenzpolizeiposten und wir sahen ein Amphibien Fahrzeug das Gelände verlassen. Später sahen wir ihn auf unserem Weg auf uns warten. Er wollte unsere Genehmigung sehen, und als Lasha ihm erzählte wo wir herkamen, und dass wir seit 11 Tagen unterwegs waren, war er ganz begeistert und zeigte uns Daumen hoch. Eineinhalb Stunden später erreichten wir Juta, wo wir entschieden im teuersten Hotel des Ortes abzusteigen. Für den unglaublichen Preis von 33 USD übernachteten wir zu dritt, inklusive Frühstück und Abendessen. Während ich an meinem Blog schreiben, unterhält sich Lasha mit dem Manager und die Köche und Bedienung sitzen an unserem Tisch und erzählen sich Geschichten.
Wir ritten auf einen kleinen Pass hinauf, noch immer auf der neuen Autopisste. Nach einer Stunde ging es dann wieder bergab, und wir konnten die Serpentinen sehen, die wir die nächsten 4 Stunden gehen würden. Endlich erreichten wir Oni, hier konnte Lasha einen neuen Regenschutz kaufen, da er seinen alten unterwegs verloren hatte. Wir tranken ein Bier und assen eine Art Calzone mit Fleischfüllung. Wir wollten noch mindestens 10 km weiter, denn hier gab es für die Pferde nichts zu futtern. Der Ort zog sich über eine Stunde und immer wieder kreuzten Kühe und Schweine die Strasse vor uns. Der Teer wurde zur Lehmpiste, an der gebaut wurde und nach 10 Stunden erreichten wir Utsera, ein kleines Dort oberhalb der Strasse. Lasha hatte nach einem Gasthaus gegoogelt, und fand eines, wo wir die Pferde in den Garten stellen konnten. Olla, die Gastgeberin, sprach etwas Deutsch, da ihre Tochter in München Medizin studiere. Sie nahm und mit in den Garten der Nachbarin, wo aus einer gefassten Quelle Kohlensäure haltiges Wasser floss. Wir füllten die Thermoskanne damit und gingen zum Haus zurück. Später brachte uns Lasha ein Bier aus dem Restaurant hinauf. Im Garten des Hauses hingen Trauben und Äpfel und der Nachbar liess sein junges Rind im Garten grasen. Das Haus selber befand sich ganz oben im Dorf und Olla, kochte für uns hervorragend. Wir konnten duschen und die Pferde frei grasen lassen.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 6.9.21 12. Tag Camp Pasanauri Als ich in der Früh aufwachte, war die Bergseite, auf der die Pferde grasten, komplett unsichtbar. Eine weisse Wand aus Nebel verdeckte die Sicht. Als ich mich angezogen hatte, schien die Sonne und ja die Pferde waren noch da. Ich ging hinunter ins Restaurant, wo unsere gewaschene Wäsche auf den Lehnen der Stühle hing. Ich faltete und stapelte sie und als ich hinaus ging, um sie ins Zimmer zu bringen, war alles wieder trüb und weiss. Wir hatten unsere Schuhe auf einer Elektroheizung getrocknet und dies besorgte uns zur Abwechslung trockene warme Füsse. Wir gingen zum Frühstück hinunter und als wir das Restaurant verliessen, war ein Lebensmittel Bus unterhalb des Hotels geparkt. Wir kauften Obst und Gurken ein und eine Frau offerierte uns ihr Brot, als sie feststellte, dass wir keines mehr kaufen konnten. Wir nahmen es dankbar an. Wir sattelten auf und führten unsere Pferde die Schotter/Lehmstrasse hinunter, von zwei Hunden begleitet, die jedes Auto attackierten, das uns entgegen kam. Ich bin sicher, die Fahrer dachten, dies wären unsere Hunde. Aber alle Versuche die Hunde davon abzuhalten waren zwecklos. Wenn es auch Spass gemacht hat. Wir erreichten den Talboden und folgten einem ausgeschriebenen Fahrradweg. Der Nebel hatte sich in die Höhe verzogen und der Weg, der anfangs noch fahrbar war, wurde immer mehr zum Single Trail. Wir kamen an einigen Hirtencamps vorbei, und mussten uns mit den nicht immer sehr freundlichen Hunden auseinandersetzen, in dem wir die Pferde auf sie zu trieben und mit der Gerte nach ihnen schlugen. Meist kuschten sie dann und hielten Abstand. In der Ferne sahen wir einen Reiter mit schwer bepacktem Pferd und einem Fohlen uns entgegenkommen, aber da er keine Zeit für einen Schwatz hatte, gingen wir alle unseres Weges. Kurz vor der Passhöhe des Guademakar Passes, machten wir Pause und assen unseren Lunch. Der Pfad führte auf der anderen Bergseite hinunter und wir erreichten wieder eine Schotterstrasse. Das weite Tal war umgeben mit hohen Bergen, die bis zum Kamm mit Gras bewachsen waren. Wir hatten etwa 12 km hinter uns und noch 16 vor uns auf Betonpiste bis zum Dorf, dass wir erreichen wollten. Nach fast 5 Stunden auf der Piste hatten wir genug und folgten einem Weg hinunter zum Fluss. Es war öffentliches Land und hatte kaum noch Gras. Aber da die Pferde frei grasen durften, meine Lasha sei es kein Problem. Wir machten Feuer und kochten unsere Nudelsuppe. Zum Dessert gabs Pflaumen und Bananen und als Apperitiv einen Waldfrüchte Tee. Als wir im Schlafsack lagen, tauchte plötzlich ein Araber Wallach auf und wollte sich mit unseren anfreunden. Der Versuch schlug jedoch fehl und er verzog sich wieder.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgia 7.9.21 13.Tag Abfahrt Dusheti Lasha hatte sich doch nicht getraut alle frei laufen zu lassen. Gletschko war angepflockt und nur die anderen beiden bewegten sich frei im Gelände. Irgendwie hatte er doch genug gegessen, auf jeden Fall war er nicht gieriger als sonst auf frisches Grün. Um 6 Uhr bin ich trotz Regen aufgestanden und es regnete weiter den ganzen Tag. Während 4 Stunden führten und ritten wir unsere Pferde auf der Betonpiste dem Fluss entlang ins Tal hinunter. Die Strasse war stark befahren, und Tinas Pferd no Name hatte regelmässig Panik, wenn wieder so ein grosser LKW auf ihn zu bretterte. Wir blieben auf der Strasse, da die Pferde sich an den Verkehr gewöhnen mussten, da die nächsten 6 Tage, viel Verkehr verhiessen. Später ritten wir im Flussbett und tranken Kaffee bei einer Bootvermietung. Beim Überqueren einer Brücke fiel uns eine Herde Pferde auf, mit einer sehr hübschen Leitstute. Wir kamen zu einer Brücke, vor der eine Burganlage und ein Kloster stand. Dort fanden wir auf dem Parkplatz einen Hamburger Stand, an dem wir nicht vorbeikamen. Das Brot war gut, der Burger winzig, aber immerhin, es schmeckte Es waren noch weitere 4 Stunden, auf Teerstrasse, und nach einer Weile gab ich es auf mein Pferd zu motivieren schneller als 4 km/h zu gehen. Ich überlegte, ob alle Pferde dieser Welt einer Genossenschaft beigetreten wären, die verpflichtend die Einhaltung von max. 4 kml ab 2 Uhr nachmittags vorschrieb. Wir folgten der Schotterpiste durchs Dorf hinauf, immer wieder auf Schweine und ihre freilaufenden Ferkel treffend. Auf dem GPS fand ich einen Fahrradweg und diesem folgten wir über gemähte Wiesen. Allerdings hatte ein Erdrutsch ein Stück des Weges verschüttet, so dass wir durch Gebüsch und Wald hindurch mussten, um dem Pfad zu folgen. Wiederum wurden wir komplett durchnässt, denn jedes Blatt und jeder Grashalm hatte ein Geschenk für uns. Endlich erreichten wir die Strasse und folgten ihr zum Ort wo wir heute Abend Lashas Onkel und seine Schwester treffen würden. Diese würden uns nach Tibilis bringen, während Lasha mit den Pferden die nächsten 6 Tage die Grenze der besetzen Zone umreitet. Wir werden Tinas Wunsch entsprechend, die Tage nutzen, um ans Schwarze Meer zu fahren und einige Tage aus zu spannen. Wir sind fast 400 km unterwegs und haben 16000 hm geschafft. Die Pferde brauchen auch eine Pause, damit sie fit sind, wenn wir uns wieder treffen. Wir durchreiten die Ortschaft und erreichen fast den See, an dem der Treffpunkt ausgemacht war, als Lashas Onkel an der Strasse uns entgegen kommt. Es ist fast 7 Uhr abends und wir müssen unser Zeugs ganz schnell vom Pferd runternehmen und ins Auto packen. Unsere Lehm verschmierten Schuhe ziehen wir aus, um mit den Sandalen das noble Auto nicht völlig zu verdrecken. Lashas Schwestern sind Zahnärztinnen und arbeiten in der Praxis ihres Vaters.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 13.9.21 18. Tag
Nach einem Kurzurlaub in Shekvitili am schwarzen Meer kehrten wir heute nach Satschchere zurück, um unsere Reise im Westen des Landes fortzusetzen. Das Schwarze Meer ist eigentlich nicht schwarz, nur der Sand am Strand hat diese Farbe, so überhaupt Sand vorhanden ist. Das Wasser ist nicht sehr salzhaltig und etwa 20 Grad warm, wie wir ankamen. Ein wunderschöner Sonnenuntergang begrüsste uns nach unserer Ankunft. Wir nahmen den öffentlichen Bus nach Butomi und hatten das Vergnügen mit 20 Leuten auf engstem Raum mit Maske unterwegs sein zu dürfen. Auf der Rückfahrt, wir waren in den falschen Bus eingestiegen, aber der Fahrer fuhr uns eine Haltestelle weiter und zeigte uns den richtigen Bus, erlebten wir Georgische Hilfsbereitschaft, als eine Frau fragte, wo sie aussteigen müsste, um zu einer bestimmten Adresse zu kommen. 15 Fahrgäste und der Fahrer diskutierten 5 Minuten lang, wo denn die beste Haltestelle wäre, und dort angekommen, waren die Meinungen noch immer geteilt, während die junge Frau verzweifelt, hinaus schaute, um zu sehen, ob sie hier richtig wäre. Nach weiteren Diskussionen stieg sie dann doch aus, und wir hoffen, dass sie ihr Haus gefunden hat. Das Abenteuer der 40-minütigen Fahrt kostete 1.50. In Batumi, einer sehr kontrastreichen Stadt, mit Kasinos für sehr reiche Russen und Araber, schlenderten wir dem Pier entlang, bis wir Hungrig wurden, und uns in ein Restaurant setzten. Kaum hatten wir unser Bier bestellt, fing es draussen an, wie aus Kübeln zu schütten und wir assen und tranken Kaffee bis es zu regnen aufhörte. Am nächsten Tag fuhren wir wieder mit dem Bus in den nächsten Ort, da uns erzählt wurde, dass es dort einen Bus zu einem National Park in der Nähe gab. An der Haltestelle angekommen, gab es eine Schule und ein Büro der Parkverwaltung aber weit und breit nichts von einem Bus. Wir querten die Strasse und fragten bei einer Tankstelle nach dem Bus, und die Antwort lautete. No Bus, just Taxi. Ok, dann lass uns ein Taxi finden, aber der junge Mann sagte nur, Please wait..
5 Minuten später fuhr ein beiger Ami Schlitten zur Tankstelle und der Fahrer fragte Mtriala National Park, Taxi? Wir stiegen ein und der Fahrer meinte auf meine Frage, was es kosten würde, 25 Dollar. Ok, wir fahren los und es geht über eine einspurige Strasse 2 Stunden lang in den Berg hinauf. Bei Gegenverkehr muss einer eine Bucht ansteuern und warten bis das andere Auto sich vorbeigequetscht hat. Viel Spass. wenn dir hier ein Beton Mischer entgegenkommt. Mitten im Urwald, es ist sehr feucht und warm hier, halten wir an modernen Gebäuden an und der Fahrer sagt. I wait, for you to come back. Wir steigen aus und fragen uns durch, wo und was man hier machen kann. Neben Reiten auf der Strasse für 40 Minuten, kann man auch mit Offroadern, die gleichen Strassen rauf und runter brettern, es gibt einen Seil Parcours und es gibt eine 2-stündige Wanderung zu einem Wasserfall und zu einem See. Ok, letzteres nehmen wir unter die Füsse und kommen 2 Stunden später verschwitzt und durstig wieder beim Hotel an. Unser Fahrer sitzt im Restaurant und trinkt Kaffee, und meint wir sollten doch was trinken und essen bevor er uns wieder zurückfährt. Wieder fahren wir 2 Stunden bis zur Tankstelle zurück und als es ums bezahlen ging, meinte er 50 Dollar wären ok, für die 7 Stunden, die er mit uns verbtrachte. Uns war es recht und wir nahmen den ersten Bus zurück nach Kobulti, und warteten dort auf den Bus zurück zu unserem Hotel. Plötzlich hielt ein Taxi an der Strasse und der Fahrer war derselbe, der uns schon vom Bahnhof zum Hotel in Shekvetili gebracht hatte. Er freute sich uns zu sehen und wir stiegen ein, um uns ins Hotel fahren zu lassen. Unterwegs fragten wir ihn, ob er uns am nächsten Tag nach Sackhere fahren könnte, und er willigte ein. Im Park hatten wir ein junges Pärchen getroffen, er aus Aargau in der Schweiz und sie aus Deutschland. Diese luden uns am Abend zum Abendessen in einem Russischen Local ein und wir verbrachten einen netten Abend. Es stellte sich heraus er kennt die Brooks Range in Alaska, da er sie mehrmals durchquert hat, und wir verabredeten uns, für ein Treffen, über diese Range zu sprechen.
2021 09 Trans Caucasian Trail Georgien 14.9.2021 19. Tag Camp Shkameri
Nach einer 5 stündigen Fahrt nach Sachkhere, sitzen wir in einem Restaurant an der Hauptstrasse, mit Wifi und trinken Bier, essen Brot uns Salat. Ich hämmer an meinem Blog, während Tina an ihr Gepäck gelehnt auf der Bank döst. Wir warten darauf das Lasha uns anruft und uns mitteilt, wo wir ihn treffen werden. Er ruft and und wir fahren mit dem Taxi zum Camp.
Wir hatten eine nette Überraschung gestern Abend. Lasha fand bei der Suche nach Wasser ein Restaurant, dass sich auf Hochzeiten spezialisiert hatte, und deshalb nicht angeschrieben war. Der Eigentümer und Koch, offerierte für uns Fleisch am Spiess zu machen, und er wäre in einer Stunde bereit. Um 7 Uhr gingen wir also hinüber zu dem Lokal, welches ohne Strom, dafür mit einem Brunnen, und Essräumen über dem darunter fliessenden Bach ausgestattet war. Wir bekamen Salat und Brot aufgetischt und natürlich lokalen Wein, oranger Farbe, den man sogar trinken konnte, wenn man ihn mit Wasser verdünnte. Gegen 8 Uhr war dann das Fleisch gar und wurde serviert, und es war ausgezeichnet. Der Abend war lau. Wir lagen auf unseren Schlafsäcken und freuten uns auf die Tage, die vor uns lagen.
In der Früh nach dem Frühstück sattelten wir auf und führten die Pferde durch Sackhere hinauf zur Strasse, die wir für die nächsten 9 Stunden nicht mehr verlassen sollten. Der Wanderweg, der hier ursprünglich eingezeichnet war, musste der neuen Strasse weichen, die gerade im Bau, Angang Oktober zur Präsidenten Wahl fertig gestellt werden sollte. Die Strasse selber war für den Durchgangsverkehr gesperrt, so dass nur wenig Verkehr war. Die Sperre aus Betonklötzen, verlief genau auf einer Bachunterführung und wir hatten Mühe unsere Pferde an dieser Bachunterführung durch die Betonklötze zu führen, um auf der anderen Seite weitergehen zu können. Die Pferde hatten nur etwa 50 cm um links abzubiegen und durch die Klötze wieder auf die Strasse zu gelangen. Alle Drei machten dies ohne zu zögern. Nach 40 km und 1300 hm hatten wir genug, und als wir ein kleines Dorf erreichten, hofften wir auf ein Gasthaus oder Restaurant, aber hier gab es nichts dergleichen, ausser frischem Wasser an einer Kreuzung und einer Grasfläche vor dem Dorf, wo wir unsere Zelte aufschlugen und die Pferde anpflockten. Wir kochten Polenta mit Käse und tranken dazu Tee.
15.9.21 20. Tag Guesthouse Utsera
Wir ritten auf einen kleinen Pass hinauf, noch immer auf der neuen Autopisste. Nach einer Stunde ging es dann wieder bergab, und wir konnten die Serpentinen sehen, die wir die nächsten 4 Stunden gehen würden. Endlich erreichten wir Oni, Hier konnte Lasha einen neuen Regenschutz kaufen, da er seinen alten unterwegs verloren hatte. Wir tranken ein Bier und assen eine Art Calzone mit Fleischfüllung. Wir wollten noch mindestens 10 km weiter, denn hier gab es für die Pferde nichts zu futtern. Der Ort zog sich über eine Stunde und immer wieder kreuzten Kühe und Schweine die Strasse vor uns. Der Teer wurde zur Lehmpiste, an der gebaut wurde und nach 10 Stunden erreichten wir Utsera, ein kleines Dort oberhalb der Strasse. Lasha hatte nach einem Gasthaus gegoogelt, und fand eines, wo wir die Pferde in den Garten stellen konnten.
Olla, die Gastgeberin, sprach etwas Deutsch, da ihre Tochter in München Medizin studiere. Sie nahm und mit in den Garten der Nachbarin, wo aus einer gefassten Quelle Kohlensäure haltiges Wasser floss. Wir füllten die Thermoskanne damit und gingen zum Haus zurück. Später brachte uns Lasha ein Bier aus dem Restaurant hinauf. Im Garten des Hauses hingen Trauben und Äpfel und der Nachbar liess sein junges Rind im Garten grasen. Das Haus selber befand sich ganz oben im Dorf und Olla, kochte für uns hervorragend. Wir konnten duschen und die Pferde frei grasen lassen.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 16.9.2021 21. Tag. Camp Kapelle
Die Landschaft hier war anders, kein Schiefergeröll mehr, dafür Lehm und Sandstein. Wir folgten der Strasse für weitere 3 Stunden bevor wir in eine Schotterstrasse abbogen. Die Strasse führte entlang eines Flusses und wir mussten diesen auf immer mal wieder queren. Die Pferde hatten immer etwas Mühe damit, den der Stahl ihrer Hufeisen und der Stahl der Brücke machten mächtig lärm beim drüber reiten. Wir kamen in einen grösseren Ort, mit Schule und verschiedenen Kirchen, aber leider ohne Restaurant. Die Kinder gingen oder kamen von der Schule und immer wieder sahen wir Schweine und Kühe frei grasen. Das 1 km breite Tal war angefüllt mit Flusssteinen und nur ganz selten sahen wir etwas Grün für die Pferde. Immer weiter folgten wir der Schotterpiste bis sie sich in eine Traktorspur wandelte und man nur rechts oder links die gerodete Schneise sah, die dann einmal zu einer Strasse werden sollte. In der Ferne hörten wir den Lärm von Baumsäge Maschinen und als wir gegen 5 Uhr auf eine kleine Lichtung kamen, auf der eine Kapelle stand, entschieden wir hier zu kampieren. Wir sassen am Lagerfeuer als zwei Männer unsere beiden Pferde brachten, die offensichtlich weiter weg am grasen gewesen waren. Später fuhr ein mit Heu 4 m hoch beladener LKW vorbei. Oben auf dem Heu liegend, hielten sich Mädchen und Jungen an den Seilen fest, um nicht runter zu fallen. Das Wetter verhiess nicht sehr viel Gutes und wir krochen bald in unsere Schlafsäcke.
2021 09 Trans Kaukasien Trail Georgien 17.9.21 22. Tag Camp Jagdhütte
Es hatte in der Nacht geregnet, aber es war trocken, als wir aufstanden. Die Minute als wir im Sattel sassen, fing es wieder an zu regnen. Wir folgten dem Lehmtrack weiter das Tal hinauf und kamen zu den Wiesen, wo am Tag zuvor Heu gemäht wurde. Noch standen da weitere LKW und auch Heu lag noch am Boden, aber würde wohl erst geholt werden, wenn es wieder etwas trockener war. Wir folgten den Wanderwegs Zeichen, dem abzweigenden Bach entlang. Wir hatten einige abenteuerliche Ab- und Aufstiege an den Nebenflüssen unseres Baches zu bewältigen und wir konnten immer nur wieder staunen mit welchem Vertrauen die Pferde ihrem Führer Lasha folgten, und wie trittsicher und mutig sie jedes Hindernisse angingen.
Wir erreichten eine weite Grasebene, mit einem Haus, dessen Dach neu renoviert war. Etwa 60 m unterhalb des Hauses war eine Wanderweg Tafel montiert, die Richtung Berg wies. Allerdings konnten wir dort am Berg, keinen Pfad oder Einstieg in einen Pfad finden, obgleich mein GPS einen Wanderweg eingezeichnet hatte. Allerdings war dies ein gerade nach oben führender Strich in der Landschaft und deshalb nicht sehr vertrauenswürdig. Da ich auf Google Earth Bilder von dem Flusslauf weiter oben gesehen hatte, wusste ich, dass Leute dem Flusslauf folgend das Tal und später auf den Bergrücken hinauf gegangen waren. Deshalb versuchten wir mit den Pferden diese Strecke zu gehen, mussten aber nach einer ¾ Stunde einsehen, dass es für die Pferde zu schwierig und zu anstrengend war in diesem Flussbett weiter zu gehen. Wir entschieden, um zukehren und zu dem Haus zurückzugehen um morgen ausgeruht, den Weg den Berg hinauf zu finden. In dem Haus waren Schlafsäcke aufgehängt, Schuhe und Socken sowie Lebensmittel und Holz war zu finden. Im Untergeschoss des offenen Steinhauses machten wir Feuer und kochten dort Couscous Suppe mit Croutons. Es waren 24 ltr. Regen angesagt und nur ein Teil davon ist heute runter gekommen. Mal sehen was morgen wird.
2021 09 Trans Kaukasus trail Georgien 18.9.21 23. Tag Camp Ruine Wieder starrte ich in eine Nebelwand, als ich um 6 Uhr aufwachte. Wir entschieden liegen zu bleiben, bis sich die Sicht verbessern würde. Eineinhalb Stunden später, war es dann so weit, dass wir zumindest das Schild in 60 m wieder sehen konnten. Wir stiegen auf ohne zu Führen, denn wir wollten unsere Hosen und Schuhe möglichst lange trocken halten. Wir ritten zu dem Bergrücken hinüber, an dem wir gestern vergeblich den Einstieg gesucht hatten. Der Wegweiser wäre hier wesentlich hilfreicher gewesen, aber er stand mal nun nicht hier. Wir schlugen uns also quer durch das Gebüsch den Berg hinauf, als wir nach knapp 30 m über den Pfad stolperten. Wir folgten diesem den Berg hinauf, und erlaubten den Pferden Serpentinen zu gehen, wenn es zu steil wurde. Wir kamen an einigen kleinen Seen vorbei.. Jetzt stimmte auch GPS Trail und Realität wieder überein und wir freuten uns dem Trail weiter hinauf auf 2810 m zur Passhöhe zu folgen. Immer wieder kletterten wir auf diesem Grat über kleine Felsgruppen und hier oben waren dann auch die letzten Wegweiser zu sehen. Links von uns gähnte ein weisser Abgrund und rechts konnten wir eine schrägabfallende Wiese erkennen, aber hier sollte der Wanderweg links über diese Klippe hinunter gehen. Wiederum in einer geraden Linie. Da hat einer wohl am PC einen Weg gezeichnet. Lasha entschied nach rechts der Höhenlinie zu folgen, während ich weiter abstieg, um zu sehen, ob der Weg weiter unten nach links führen würde. Aber ich konnte nichts finden. Inzwischen waren Lasha und Tina mit den Pferden schon halbwegs durch den Talkessel gegangen, und ich begann den diagonalen Aufstieg zum Pfad den die beiden im nassen Gras hinterliessen. Es war eine Schinderei, durchs nasse Gras da wieder hinauf zu klettern und ich war froh, als ich sah, dass die beiden auf mich warteten. Lasha meinte nur, hier drüben hätte er Steinmännchen gesehen, und deshalb gewusst, dass es hier einen Pfad gäbe. Nun einen Pfad konnte ich nicht wirklich erkennen, aber Lasha schien zuversichtlich, dass wir einen Weg hinunter ins Tal finden würden. Lets have some fun, meinte er und führte sein Pferd den Grat hinunter, der mit Bäumen bestanden war. Das Gras war bis Kniehoch und wir kletterten in etwa 45 Grad Terrain hinunter. Die Pferde rutschten und liefen frei dem Lasha folgend, und wir rutschend und uns am Gebüsch und Bäumen festhaltend hinter her. Immer wieder musste er die Lage sondieren, um Felsen und steile Abhänge zu umgehen, aber stetig und langsam kamen wir dem Talboden näher. Als wir endlich nach geschätzten 600 Höhenmeter Abstieg unten ankamen, waren wir glücklich in einem Flussbett geradeaus gehen zu dürfen. Aber das Abenteuer hatte noch kein Ende mit uns, denn wir mussten dem Fluss folgen, der in einen grösseren Fluss mündete und wir führten und ritten in diesem Flussbett, den Fluss 2 Dutzend mal querend, bis wir vor einer Engstelle, etwa 7 m oberhalb des Flusses eine Wiese sahen, die gutes Gras versprach. Da es schon 5 Uhr war, entschieden wir hier zu campen, um morgen im Fluss weiter das Tal hinunter zu gehen. Auf der Wiese standen Ruinen von Stallgebäuden und Wohnhäuser und wir fanden sogar einen verschütteten Brunnen. Die Pferde hatten gutes Gras und wir noch eine Ration vor der eisernen Reserve zum Abendessen. Morgen mussten wir wo Lebensmittel auftreiben.
2021 09 Trans Kaukasus trail Georgia 19.9.21 24. Tag Guesthouse Tsana
Aus den Gebäuden hätten wir schliessen sollen, dass es hier mal eine Strasse gegeben haben muss, denn sonst hätten die Gebäude nicht erstellt werden können. Aber zu dem Schluss kamen wir nicht sondern kletterten wieder die Böschung hinunter und führten weiter in dem tief eingeschnittenen Flusslauf. Vor uns waren heftige Stromschnellen, die uns veranlassten die Böschung wieder hinauf zu klettern, und wir fanden eine wahrscheinlich 90 Jahre alte Schneise, auf der der Weg zu dem Gehöft geführt hatte. Aber so wie die Schneise zugewachsen war, hat die niemand mehr benutzt seit 30 Jahren, wie wir später erfuhren. 1991 nach der Befreiung wurde nämlich das Baumaterial von diesem Ort weiter nach unten ins Tal transportiert, um dort eine neues Dorf zu errichten. Wir freuten uns über die Schneise, da wir nun hofften wieder etwa 3-4 km die Stunde statt nur 1-2 km pro Stunde im Flussbette machen zu können. Aber in 30 Jahren geschieht viel, und hier war es so, dass die Nebenarme des Flusses, die Landschaft dramtatisch verändert haben, und die Schneise unvermittelt an steilen Abhängen aufhörte und uns immer wieder zwangen, dem Nebenfluss hinauf zu folgen bis wir ihn queren konnten, um dann auf der anderen Seite wieder runter zu klettern, oder Lasha entschied sich den Abhang einfach runter zu klettern, den Fluss zu furten und auf der anderen Seite wieder hoch zu klettern.
An einer solchen Stelle, kletterte er runter um zu erkunden ob es ginge, als ihm mein Pferd ohne Aufforderung folgte und damit klar war, dass auch die anderen beiden runter mussten, denn ein zurück war nicht möglich. Also rutschten auch die beiden anderen Pferde hinunter, ohne sich weh zu tun. Tina meinte nur, Peter hier komme ich nicht runter, und so holten wir die Zügel von unten herauf, Banden die Zügel um ihren Bauch und seilten Sie den Abhang hinter ab. Lasha stütze ihre Füsse von unten und ich sicherte von oben. Endlich waren auch wir unten. Im Bachbett angekommen, kämpften wir uns am Ufer durch die Bäume und das Gebüsch bis wir wieder am Hauptfluss ankamen. So ging es für die nächsten 3 Stunden weiter, wir kamen der auf dem GPS sichtbaren Strasse unaufhaltsam näher. Um 2 Uhr nachmittags, war es dann so weit, wir mussten noch einmal den Fluss queren und dann waren wir auf der Schotterstrasse. 5 Minuten später sahen wir ein Auto und einen Mann der mittels Sense, Gras am Schneiden war. Dieser war genau so überrascht uns zu sehen, wie wir auch. Lasha erklärte ihm, wo wir herkämen und wo wir gestartet wären, und seine Augen leuchteten auf. Mir einem breiten Grinsen gab er uns ein Daumen hoch. Wir kamen zu einer neu angelegten Betonpiste und verliessen unseren Fluss, der seine braun graue Brühe ins Schwarze Meer transportierte. Endlich erreichten wir den Abzweiger zum Dorf, der uns als Wegweiser Ziel immer wieder genannt wurde: Zeskho Aber da es sich um eine Sackgasse handelte, entschieden wir der grösseren Strasse zum nächsten Ort zu folgen. Unterwegs trafen wir Bauarbeiter, und diese erklärten uns, ja es gäbe ein Gästehaus im nächsten Ort. Wir waren froh, denn ausser unserer Notration hatten wir alle Lebensmittel aufgegessen. Und wir brauchten auch dringend ein Dach über dem Kopf, denn alle unsere Klamotten waren schmutzig und nass.
Als wir den Ort Tsama erreichten, fanden wir das Gasthaus auch gleich, allerdings war es geschlossen, Wir trafen eine Frau, die kleidungstechnisch nicht hier her, sondern in eine mondäne Stadt gehörte, aber Lasha konnte sie nicht bewegen, uns was zu Essen zu organisieren. Sie meinte sie sei dafür nicht eingerichtet. Sie schickte uns zum anderen Ende des Dorfes, wo noch jemand wohnte, aber auch der hatte nur den Hinweis auf ein leer stehendes Gebäude für uns. Als Lasha wieder zurück kam, sprach er die Frau nochmals an und diesmal dauerte die Unterhaltung länger, von der ich nur immer wieder das Wort nein verstand. Während die beiden am diskutieren waren, fuhr ein VW in die Einfahrt hinein und ein Mann sowie eine sehr hübsche Frau und ein Junge stiegen aus. Der Mann stellte sich zu uns und fragte Lasha was hier vor sich ging. Dieser erklärte die Situation und der Mann entschied, dass die Frau, die seine Nachbarin war, für uns Essen vorbereiten sollte, und wir im Gästehaus auf der Terrasse übernachten könnten. Die Pferde können ebenfalls hier grasen und seine Frau würde zum Abendessen etwas beisteuern. Und plötzlich ging es auch für die mondäne Frau. Sie zeigte uns wie wir in die Toilette des Gästehauses kämen und tischte uns auf ihrem Balkon auf. Wir verraumtem unser Zeugs auf der Terrasse, als die Nachbarin uns zurief wir könnten zum Essen rüber kommen. Lasha organisierte, dass wir bei ihr in der Küche, unsere Socken und Schuhe trocknen konnten und Merry schien wie ausgewechselt und setzte sich zu uns an den Tisch, der überreichlich gedeckt war mit Brot, Tomaten und Gurkensalat, Wein, Tee und Fisch, sowie Käse in Maismehlpfannkuchen genannt Tchishdver. Natürlich mussten wir ihren Tchatcha probieren und die Nachbarin brachte nochmals Salat, Wein und Pilze. Die Nachbarin sprach fliessend englisch und erzählte dass ihre Schwester in Chicago wohne, aber sie sie noch nie besuchen konnte, da sie kein Visum erhielte. Ihr Sohn und ihre Schwester dürfe sie aber nächsten Sommer besuchen.
Beide sassen nun bei uns am Tisch und erzählten die Geschichte des neu gebauten Dorfes mit den Materialien von oben im Tal, und dem berühmten Maler der im Nachbarort wohnte. Es stellte sich heraus, dass der Grund für die ursprüngliche Ablehnung war, dass sie erkannte, wir wären aus Westeuropa, und sie hielt das Essen, dass sie vorrätig hatte, als nicht gut genug für uns. Als ich den Tisch abräumen wollte, wurde ich ermahnt, dass dies Frauensache sei, und anschliessend brachte sie uns Brot und Käse für den folgenden Tag. Sie weigerte sich eine Bezahlung an zu nehmen, und erst als Tina mit dem Geld nochmals zu ihr ging, war sie bereit es zu akzeptieren.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgia 20.9.21 25. Tag Guesthouse Ushguli
Heute war ein kurzer Tag. 20 km Lehmpiste über den 2610 m hohen Zagari Pass nach Ushkuli.
Wir sahen das Dorf von weitem und es schien, als ob es Wehrtürme am Eingang und Ende des Dorfes gäbe. Aber diese Türme waren nicht nur gegen aussen, sondern die Trotzburgen einzelner Familien, die sich aufs Blut befehdeten. Wir erreichten den Eingang des Dorfes und fanden gleich dort ein Gästehaus, das uns aufnahm. Die Pferde wurden weiter oben auf eine Weide gestellt, und wir betraten das Gästehaus, welches sehr luxuriös und grosszügig eingerichtet erschien. Die Eigentümer, ein Polizeioberst, hatten ein Gästehaus mit 6 einzelnen Schlafzimmer und einem grossen Wohnzimmer am Eingang erstellt. Am anderen Ende war ein Badezimmer, welches mit schwarzem Marmorimitat bis knapp unter die Decke verkleidet war. Die Decke und ein 30 cm breiter Streifen der Wand waren mit weissem Marmorimitat versehen. Auf dem schwarzen Hintergrund hoben sich die weissen Porzellanteile des Waschbeckens, des Boilers und der gegenüberliegenden Toilette ab. Das Wasser der Dusch lief frei in den Ablauf im Boden in der Mitte des 20 qm grossen Raumes. Pompös, aber nicht wirklich praktisch, da der Raum so gross war, dass es drin nie warm werden konnte. Als der Regen kurz nachliess, gingen wir zum Hotel hinauf, dort war ein kleiner Lebensmittel Laden, wo wir uns für die nächsten Tage versorgen konnten. Wir kauften ein, was der Laden hergab und brachten die Sachen zurück zum Gästehaus. In der Ferne sahen wir einen riesigen Gletscher zwischen den Wolkenschleiern
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 21.9.21 26. Tag Camp Asado
Der Himmel war klar am nächsten Morgen, so dass ich hinaus ging, um Fotos von dem Gletscher zu machen. Der Berg dahinter, war der Höchste in Gerogien. Die Gastgeberin hatte unsere Wäsche gewaschen und hinter dem Ofen in der Küche aufgehängt. Sie war dabei das Frühstück mit Rührei und Bratkartoffeln, Pfannkuchen, und Käse-Korn-Taschen vorzubereiten. Ich nahm die Wäsche rüber zum Gästehaus und wir packten unser Zeugs zusammen. Der Gastgeber war ein hoher Offizier der Grenzpolizei und Lasha fragte ihn nach den Wegen über die Pässe unserer Tour für die nächsten Tage. Der Offizier erkläre Lasha wie wir am besten nach Mestia, dem Ziel unserer nächsten Tage kommen würden. Wir folgten seinem Rat und ritten die Strasse hinunter ,bis wir in einem Seitental wieder hinauf nach Khalde ritten. Kahlde ist ein wichtiger historischer Ort für die Georgier, da hier der Widerstand der Georgier, gegen das Zsaren Imperium aufgezeigt wurde. In 1871 kamen Steuereintreiber des Zares in das Tal und versuchten mit Versprechungen und Drohungen, die Leute zu überzeugen, Steuern an den Zaren zu entrichten. Das Dorf weigerte sich dem zu folgen, und die Wortführer wurden zu einem Treffen mit dem Gouverneur der Provinz eingeladen. 14 der Wortführer wurden dort verhaftet, 2 konnten sich der Verhaftung entziehen und organisierten den Widerstand des Dorfes. Die Türme des Dorfes wurden verbarrikadiert und unterirdische Gänge angelegt. Der Zsar sandte 250 Soldaten unter einem General um die Rebellion niederzuschlagen, aber diese wurden vernichtend geschlagen und der General getötet. 2500 weitere Soldaten mit schwerer Artillerie wurden entsandt und die machten das Dorf platt und sprengten die Kirche in die Luft. Die Männer konnten in die Berge fliehen, aber die Russen setzten die Familien der Verteidiger fest und zwangen so die Männer zurückzukehren. Sämtliche Familien wurden nach Ostsibirien verbannt und nur 2 konnten später wieder in ihr Dorf zurückkehren und es wieder aufbauen. Heute steht dort ein Gästehaus und einige weitere Häuser. Das Dorf liegt an einem von Touristen stark frequentieren Wanderweg. Wir querten das Dorf und folgten dem Wanderweg dem Gletscher entgegen, bis wir etwa 4 km vor dem Gletscher links den Berg hinauf mussten, um über Pass ins andere Tal zu gelangen, Die Bäume hatten schon Herbstfarben angenommen und die Aussicht auf die Gletscher war fantastisch. Wir führten die Pferde das Tal hinunter bis kurz vor dem Ort Agushi, wo wir auf einer Wiese halt machten, damit die Pferde genügend grasen konnten. Wir fanden trockenes Holz, um unser Fleisch zu grillen und verzehrten es später genüsslich unter dem Tarp.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 22.9.21 27.Tag Guesthouse Mestia
Es regnete die ganze Nach und bis um 8 in der Früh, Wir blieben liegen, bis es aufhörte. Ein Hund der uns am Tag zuvor zugelaufen war, hatte sich während der Nacht zu unseren Füssen eingemummelt und wartete jetzt geduldig auf sein Frühstück. Ich hasse es im Regen aufzusatteln, und da wir alle gleicher Meinung waren, wurde es 10 Uhr bevor wir abritten. Nach 20 Minuten erreichten wir das Dorf und dort nahmen wir ein zweites Frühstück zu uns. Der Weg führte dem Berg entlang zum Tetnuldi Skigebiet und von dort hinunter nach Mestia. Es hatte kurz nach unserem 2. Kaffee angefangen zu regnen und es hörte nicht auf bis etwa 4 Uhr nachtmittags. Entsprechend versuchte wir so schnell wie möglich nach Mestia zu gelangen und trieben unsere Pferde zur Eile. Gegen 5 Uhr nachmittags hatten wir den Ort endlich erreicht. Lasha hatte vom Offizier der Grenzwache eine Telefonnummer erhalten von einem Guesthouse, wo die Pferde im Garten untergebracht werden konnten. Dieses Gasthaus kontaktierte er nun und sie kamen uns mit einem kleinen Laster abholen. Während Tina auf dem Beifahrer Sitz sass, waren Lasha und ich hinten auf der Ladefläche und hielten die Zügel, der hinter uns her trabenden Pferde. So erreichen wir in kürzester Zeit unsere Ziel und konnten uns mit Tee und Tschatscha sowie einer heissen Dusche aufwärmen.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Georgien 23.9.21 28. Tag Camp Comunitat Warum können wir nicht einfach weiter reiten. Nun, nachdem wir uns daran gewöhnt haben, an die Pferde, die tägliche Routine, aneinander, an das Adrenalin, die Freude, die Anstrengung und Müdigkeit, die wunderschönen Berge, und unaussprechlichen Ortsnamen, das Gemüse und Kartoffel lastige Essen, den jungen Wein, das freundliche Lächeln der Gastgeberinnen, das Daumen hoch der Männer, die von unserem Abenteuer hören. Warum geht es nicht einfach weiter. Aber es geht zu Ende Morgen. Wir sind fast 800 km geritten von einem Ende von Georgien zum anderen. Wir sind so nahe an den höchsten Bergen Georgiens unterwegs gewesen wie nur möglich. Manchmal nur wenige km weg von der Grenze zu Russland. Nur das besetzte Gebiet mussten wir auslassen Wir haben Pässe über 3500 m erklommen und im gesamten über 26000 Hm absolviert. Leistungsmässig waren das über 1060 Lkm die wir in 22 Tagen geritten sind. Es gibt zwei Gründe, warum es zu Ende geht. Einmal, die Route die wir gehen wollten, ist um diese Jahreszeit für Pferde nicht mehr möglich. Und wenn Georgier das sagen, glauben wir es . Denn wir wissen, wie es aussieht, wenn sie sagen es sei machbar. Das zweit ist, wir hatten Schnee auf den letzten Bergen und es wird die nächsten 4 Tage weiter schneien und regnen. Alternativ könnten wir die Strasse weiter runter nach Süden gehen. Aber dies ist nur anstrengend für uns und die Pferde und macht keinen Spass. Deshalb werden wir morgen nochmal nach Süden marschieren, bis unser Taxi uns abholt, und abends werden dann die Pferde auf den LKW verladen und nach Tibilis zurück gefahren, von wo sie wieder in ihre angestammte Heimat zurückkehren. Mit grösstem Respekt und Dankbarkeit lassen wir diese 3 unglaublichen Pferde zurück und freuen uns auf ein Wiedersehen. Unser Dank gilt auch Lasha, dem Guide und Übersetzer, der einen unglaublichen Job geleistet hat. Er ist einer der besten Guides, die wir je hatten. Das Wetter war trocken am Morgen, Wir kletterten nochmals zu den Korudli Lakes hinauf und von dort durch den Talkessel zum Pass auf 2940 m. Bis auf 2750 m hinauf konnten wir die Pferde reiten, anschliessend gingen wir zu Fuss, und kämpften uns bei geringer Sicht und Schneetreiben über den Pass. 3 Stunden später hatten wir die Pferde wieder unten, wir kamen in die ersten Häusern von Bagdanvari. Hier konnten wir die Pferde und unsere Zelte auf einer Gemeindewiese aufstellen und fanden im Dorf oben ein Gasthaus, das uns Abendessen servierte.
2021 09 Trans Kaukasus Trail Gerogien 24.9.21 Day 29 Abfahrt Shekvetili Wir führten die Pferde ein letztes Mal die Strasse hinunter und suchten nach einer Möglichkeit aus dem Regen wenigstens für kurze Zeit ins Trockene zu kommen. Leider war das einzige Guesthouse auf der Route geschlossen und Bars oder Restaurants gab es hier keine. Also zogen wir bis etwa 2 Uhr nachmittags mit unseren Pferden auf der Teerstrasse nach Süden, immer in der Hoffnung entweder eine Kaffee oder unser Taxi zu sehen. Wir waren gerade ein langes Tal hinunter gegangen und auf der anderen Seite wieder rauf, als wir den Fahrer unseres Picuptrucks von vor 2 Tagen wieder antrafen. Er freute sich uns zu sehen und Lasha und er unterhielten sich. Gerade als wir weiterzogen, kam plötzlich ein weisser Honda auf uns zu und hielt auf unserer Strassenseite. Auf den Anruf von Lasha hin, hatte sich der Taxifahrer auf die 5-stündige Fahrt gemacht, mit der Anweisung uns auf dieser Strasse abzuholen. Wir packten unsere Satteltaschen ins Auto und verabschiedeten uns wehmütig von Lasha und unseren treuen Pferden. Der Fahrer des Taxis hielt immer wieder mal an, um zu rauchen, und als es gegen Abend ging, kaufte er Abendessen, welches er mit uns teilte. Um 6.30 waren wir wieder am Schwarzen Meer und holten die Koffer bei einer Freundin von Lasha wieder ab. Das Taxi fuhr uns zum Hotel Alphabet, dem besten Hotel in der Region. Es kostete 80.—Euro pro Person inkl. Frühstück. Wir blieben eine Nacht und fuhren am nächsten Tag mit dem gleichen Taxi nach Tibilis zurück, wo wir im gleichen Gasthaus wieder übernachteten. Unser Zeugs hingen wir auf die Wäscheleinen im Hof und nach einem gemeinsamen Abendessen in einem Georgischen Restaurant, verabschiedeten wir uns endgültig von Lasha, der aber versprach uns im nächsten Juli auf der Sbrinz zu begleiten.
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